Inhaltsstoffe und Wirkung
Der Verzehr von Ginseng geht auf die traditionelle chinesische Medizin (TCM) zurück, die ihre pflanzlichen Heilmittel eher präventiv einsetzt mit dem Ziel, eine Art Harmonie oder Balance im Körper herzustellen. Der Körper soll ausgeglichen und weniger anfällig für Krankheiten und negative äußere Einflüsse sein. Die Inhaltsstoffe des Ginsengs, so genannte Ginsenoside, sollen dabei helfen. Laut TCM soll Ginseng die Antriebskraft, Konzentration und das Immunsystem stärken, beruhigend wirken und die Gedächtnisleistung fördern. Ginseng ist übrigens reich an Vitaminen der B-Gruppe und Selen.
Die meisten Ginseng Produkte, die in Deutschland angeboten werden, sind so niedrig dosiert, dass sie die laut deutschem Arzneibuch (DAB) vorgeschriebene Mindestmenge für eine medizinische Verwendung von 1,5% Ginsenoside pro 100g Trockenwurzel unterschreiten. Die Idealmenge laut DAB sind 15-30 mg Ginsenoside pro Tag und wird von den Ginseng Produkten aus der Apotheke überschritten.
Achtung: Bei einer Dosis von mehr als 400 mg reinem Ginsengextrakt können Nebenwirkungen wie Nervosität oder Schlafstörungen auftauchen und in Verbindung mit Kaffee der Blutdruck steigen. Die TCM empfiehlt, nur solche Ginseng Produkte zu verwenden, die frei von Alkohol, Farb- und Aromastoffen sind.
Weißer und roter Ginseng
In Deutschland ist weißer und roter Ginseng erhältlich. Der Weiße ist sonnengetrocknet, der Rote vor der Trocknung in 120-130°C heißem Wasserdampf erhitzt, wodurch seine rote Färbung entsteht. Da die Hitzebehandlung die Menge und Wirkung der Ginsenoside beeinträchtigen kann, gilt der rote Ginseng als weniger intensiv wirksam.
Ginseng als Lebensmittel
Je unbehandelter der Ginseng ist, desto besser soll die Wirkung sein. Ginseng ist in Reformhäusern, Apotheken und in koreanischen bzw. asiatischen Lebensmittelgeschäften erhältlich. Die jungen Ginsengwurzeln können roh verzehrt, als Zutat oder Gewürz gedünstet, gekocht, gebraten oder frittiert werden. Der weiße Ginseng schmeckt wie eine leicht bittere Süßholzwurzel. Der rote Ginseng schmeckt strenger und seifig. Ginseng wird als Tonikum, Sirup, Kapseln, Tee, Getränke, Honigbonbons und als getrocknete oder frische Wurzel angeboten. In Korea gibt es zahlreiche Gerichte mit Ginseng. Traditionell gibt es ein gekochtes Hähnchen mit Ginseng und Reis gefüllt oder Reis aus dem Steintopf. Ginseng wird besonders oft in Suppen und als Tee verwendet. Den Tee kann man süßen, falls der Ginseng eine zu bittere Note abgegeben hat. Sirup kann man auch in Cocktails, Desserts und Saucen verwenden, Pulver in Kuchen oder Muffins.
Herkunft und Pflanze
Ginseng stammt aus den Gebirgs- und Waldregionen in Korea und der chinesischen Mandschurei. Sowohl die selten gewordenen wilden, als auch die kommerziell angebauten Ginsengpflanzen sind sehr teuer. Die Wurzel wächst pro Jahr nur einen Zentimeter und wird nach vier bis sechs Jahren geerntet. Die Böden müssen sich nach jeder Ernte bis zu zehn Jahre erholen. Ginseng wird in Korea und China, in kleineren Mengen auch in Sibirien, Japan und sogar den USA und inzwischen in Deutschland angebaut. Die Pflanzen sind anspruchsvoll und nicht leicht zu züchten.