Dicke Bohnen: kleine Warenkunde

Dicke Bohnen haben Tradition. Schon im alten Rom war die Kulturpflanze das Leibgericht der Armen. Außerdem sollten dicke Bohnen helfen, böse Hausgeister zu vertreiben.
Sie gehören der Gattung der Wicken aus der Familie der Schmetterlingsblütler an, zählen also nicht zur Gattung der Phaseolus, wie zum Beispiel die Gartenbohne. Das auch Ackerbohnen oder Saubohnen genannte Gemüse wird im Gegensatz zu einigen anderen Bohnensorten nicht im Ganzen verzehrt. Dicke Bohnen habe eine feste, haarige Hülle, die nicht genießbar ist. Gegessen werden nur die flachen, unregelmäßig geformten Samen. Dicke Bohnen sollten jung verzehrt werden, wenn die Schale noch zart ist. Die Samenkerne sind dann blass-grün oder milchig-weiß. Wenn dicke Bohnen gegart werden, behalten sie entweder diese Farbe oder verfärben sich bräunlich. Erstere Variante ist mild mit leicht nussigen Geschmack. Die braunfärbenden Sorten haben den typischen kräftigen Geschmack, den dicke Bohnen mit sich bringen. Insgesamt gilt: je kleiner und jünger die Samen, desto schmackhafter. Dicke Bohnen sind etwas arbeitsaufwendiger als andere Bohnensorten. Aus 2 Kilogramm Schoten erhält man lediglich 500g Kerne.
Dicke Bohnen haben nur kurz Saison, und zwar von Mitte Mai bis Ende August. Kenner verzehren Sie in dieser Zeit am liebsten jung und frisch. Sie können dicke Bohnen aber auch einfrieren oder einmachen und sie so das ganze Jahr genießen. Klassisch serviert werden dicke Bohnen mit Speck. Aber trauen Sie sich ruhig zu variieren und verarbeiten Sie dicke Bohnen zu Suppen, Eintöpfen oder Püree.
Dicke Bohnen: Rezepte
Dicke Bohnen schmecken gut in Salaten und als Beilage zu deftigen Hauptgerichten. Probieren Sie den Sommersalat und kombinieren Sie dicke Bohnen zu Pasta und Fleisch.
Dicke Bohnen: Einkauf, Lagerung und Verarbeitung
Dicke Bohnen kann man in verschiedenen Varianten einkaufen. Zunächst gibt es sie natürlich frisch. Wenn Sie dicke Bohnen noch in Ihren Schoten kaufen und sie selbst verarbeiten möchten, macht das sicherlich die meiste Arbeit. Aber Sie haben damit auch das beste Geschmackserlebnis. Die Kerne müssen aus der Hülle gepult und dann mit kaltem Wasser gespült werden. Anschließend werden Sie in Salzwasser oder Brühe gar gekocht. Wenn Sie dicke Bohnen nicht sofort nach dem Einkauf verarbeiten möchten, sollten Sie die Samen in der Schale belassen. So können Sie dicke Bohnen im Kühlschrank einige Tage aufbewahren. Die Kerne allein verderben leider innerhalb eines Tages.
Sie können dicke Bohnen bei Bedarf auch einfrieren. Dazu werden sie geputzt, gewaschen und in Portionen etwa 3 Minuten blanchiert. Anschließend einfach verpacken und einfrieren. Auf diese Art können Sie dicke Bohnen bis zu 12 Monate aufbewahren.
Auch im Handel sind dicke Bohnen gefroren erhältlich. Wenn Sie diese Variante wählen, machen Sie sich die Arbeit, die etwas ledrige haut von den Samen zu ziehen, die sie noch umgibt. Das ist zwar etwas mühsam, der Geschmack wird Sie aber belohnen. Getrocknete dicke Bohnen müssen zunächst eingeweicht und dann langsam weichgekocht werden. Sie sind fertig, wenn sie fast von selbst zerfallen. Natürlich gibt es dicke Bohnen auch in Konserven. Sie sind in der Regel vorgegart und verzehrfertig.
Wir kennen dicke Bohnen vor allem aus deftigen Gerichten - klassisch mit Zwiebeln und Speck oder in kräftigen Eintöpfen. Doch die kleinen Kerne können noch viel mehr! Im Mittelmeerraum werden dicke Bohnen z.B. als Snack oder Antipasti zum Wein gereicht. Auch leichte Suppen und frische Salate schmecken köstlich mit den sogenannten Saubohnen.
Dicke Bohnen: Das ist drin

Dicke Bohnen haben recht wenig Kalorien, 100g enthalten rund 65 kcal. Aber nicht nur der geringe Brennwert zeichnet dicke Bohnen aus. Sie haben auch viele wertvolle Mineralstoffe im Gepäck. Nennenswert sind vor allen Dingen Kalium, Calcium, Magnesium. Dicke Bohnen enthalten außerdem viele kostbare Ballaststoffe und sind reich an Eiweiß. Es lohnt sich also, dicke Bohnen regelmäßig auf den Speiseplan zu setzen.
Darüber, ob dicke Bohnen roh verzehrt werden dürfen, gibt es unterschiedliche Meinungen. Einige sagen, ganz junge Kerne seinen genießbar - denn im Grunde sind dicke Bohnen ja gar keine Bohnen und enthalten somit auch nicht den schädlichen Stoff Phasin, der erst durch Garvorgänge zersetzt wird. Andere sagen, dicke Bohnen dürfen - wie alle Bohnen- niemals roh gegessen werden. Am sichersten ist es aber eindeutig, auch dicke Bohnen gegart zu verzehren. Abgesehen vom gesundheitlichen Faktor, sind sie so auch zarter und leckerer.