
Die Farben der Kunststoffverpackung einer bekannten Schokoladenmarke schienen uns regelrecht zuzurufen: „Nähe mit uns!“ Und das haben wir getan. Wir haben die Verpackungen zweier Tafeln in zwei gleich große, verschiedenfarbige Seiten zugeschnitten, mit Klarsichtfolie beklebt, einem Reißverschluss versehen und am Rand zugenäht. Dabei haben wir – ganz nebenbei – auch gelernt, wie man einen Reißverschluss einnäht. Für die Wiederverwendung von Verpackungsmaterialien spricht natürlich eine ganze Liste guter Gründe. Ökologische, gestalterische, praktische und und und...
Deshalb: Überlegen Sie gut, bevor Sie irgendetwas auf Nimmerwiedersehen im Müll versenken! Verpackungsmaterial ist gutes Material, denn es ist bereits bezahlt und wartet nach dem ersten Gebrauch auf ein zweites Leben.
Material

- 2 verschiedenfarbige Verpackungsfolien aus Kunststoff (Mindestmaß 12 x 12 cm)
- selbstklebende Buchfolie, matt (Mindestmaß 30 x15 cm)
- Schaber
- Reißverschluss (Länge 12 cm)
- Schere
- Nähgarn
- Schneidematte
- Lineal
- Rollschneider
- Kleberoller
- Nähmaschine
- Reißverschlussfuß für Nähmaschine
Schritt 1

Von der Buchfolie mit der Schere 2 Stücke auf die Maße 15 x 15 cm zuschneiden.
Schritt 2

Verpackungsfolien auf Schneidematte legen und mit Buchfolie bekleben. Dabei 3 cm der Buchfolie über die Verpackungsfolie hinausstehen lassen. Buchfolie vorsichtig verarbeiten, gleichzeitig mit einem Schaber die Blasen herausstreichen.
Schritt 3

Die beklebten Verpackungsfolien auf der Schneidematte mit dem Rollschneider auf das Maß 12 x 12 cm zurechtschneiden.
Schritt 4

Die Buchfolie am oberen Rand mit Kleberoller bestreichen. Den Reißverschluss rechts auf rechts bündig an die obere Kante der Verpackungsfolie legen. Die erste Seite des Reißverschlusses an der Nähmaschine mit Geradstich knappkantig festnähen.
Schritt 5

Sobald der Nähfuß an das Schiffchen vom Reißverschluss stößt, Nadel einstechen, Fuß anheben, das Schiffchen hinter den Fuß durchschieben, Fuß wieder absenken und weiternähen.
Schritt 6

Anfang und Ende der Naht mit ein paar Rückwärtsstichen verriegeln. Den Reißverschluss auf rechts umklappen, die genähte Naht etwas andrücken und noch mal auf rechts knappkantig mit Geradstich an der langen Seite des Reißverschlusses entlang nähen.
Schritt 7

Die zweite Hälfte des Reißverschlusses wie in Schritt 4. – 6. auf die andere Seite der Verpackungsfolie nähen.
Schritt 8

Die beiden Seiten der Verpackungsfolien exakt übereinanderlegen, evtl. mit Kleberoller fixieren und auf rechts mit Zickzackstich aneinander nähen.
Schritt 9

Den überstehenden Reißverschluss rechts und links der Arbeit mit der Schere abschneiden.
Der Reißverschluss: Woher er kommt, was er kann
Dass Schnüre und Schleifen nicht der optimale Verschluss für Röcke und Hosen sind, haben Erfinder schon früh erkannt. So stellte Whitcomb Judson den ersten Reißverschluss 1893 zur Weltausstellung in Chicago vor, dieser erwies sich jedoch als nicht praxistauglich. 1908 erfand der Schwede Gideon Sundbäck ein praktikableres Modell mit dem Handelsnamen „Plako“. Der durchschlagende Erfolg blieb auch ihm verwehrt. Drei Jahre später meldeten die beiden Schweizer Catharina Kuhn-Moos und Henri Forster ein Patent auf eine neue Variante an. Diese glich in den Grundzügen schon sehr dem heutigen Reißverschluss und kam vermehrt zum Einsatz. Waren Anfang und Mitte des 20. Jahrhunderts Metallreißverschlüsse nicht für viele erschwinglich, ist der Zipper heute als Kunststoffverschluss bereits Massenware und von kaum einem Kleidungsstück wegzudenken. Doch Qualität und Haltbarkeit sind nicht immer gleich. Um die Qualität von Reißverschlüssen auszumachen, gibt es eindeutige Merkmale. Herstellerin von mehreren Millionen Reißverschlüssen im Monat ist die Coats Opti Germany GmbH. Ihr Vertriebsleiter, Marko Ammermann, sagt: „Ein eindeutiges Merkmal für einen guten Reißverschluss ist die Schwergängigkeit seines Schieberlaufs. Und ein guter Reißverschluss kann bis zu 5000 Mal geöffnet und wieder verschlossen werden.“