Herkunft der Maifeiern

Feiern und Feste zum Ende des Winters wurden schon in vorchristlicher Zeit gefeiert. Im frühen Mittelalter wurden sie der christlich geprägten Lebensart angepasst. Heute finden sie am Abend des 30. April und am 1. Mai statt und stellen das jahreszeitliche Gegenstück zu Halloween und Allerheiligen dar.
Der Name Walpurgisnacht geht zurück auf die Äbtissin Walburga (710-779). Sie gilt seit ihrer Heiligsprechung am 1. Mai als Schutzpatronin gegen Missernte, Seuchen und böse Geister. Den heidnischen Einschlag erkennt man z.B. in traditionellen Hexenfeuern, Geisteraustreibungen und dem Aufstellen von Maibäumen.
Diese und andere Bräuche haben sich bis heute in großen Teilen Europas gehalten und werden jedes Jahr wieder gefeiert. Je nach Region gibt es ganz verschiedene Maitraditionen.
Walpurgisnacht
Am 30. April liegt rund um den Blocksberg (Brocken) im Harz Magie in der Luft. Der Legende nach sollen sich hier Hexen von überall getroffen und die ganze Nacht mit dem Teufel um das Feuer getanzt haben... Heute finden zur Walpurgisnacht in nahezu jeder Gemeinde im Harz Maifeuer, Maitänze und Feuerwerke statt. Zur Stärkung gibt es nebenher Schmackhaftes aus der Kräuterküche und dem Hexenkessel.
Maifeuer
Nicht nur im Harz wird die Walpurgisnacht gefeiert. In vielen Gemeinden in Nord-, Mittel- und Ostdeutschlands werden am 30. April Maifeuer veranstaltet. Damit werden symbolisch böse Geister ausgetrieben und der Winter verabschiedet. Am Ende des Abends springen Verliebte über das Feuer, um sich bis zum nächsten Jahr vor Unglücken zu schützen.
Maibaum

Im Rheinland, in Süddeutschland und Österreich werden je nach Region am Abend des 30. April oder am 1. Mai bunt geschmückte Bäume auf dem Dorfplatz aufgestellt. In vielen Gemeinden wird mit dem Baum vor dem Aufstellen durch das Dorf prozessiert. Das Fest endet meist in einem Tanz in den Mai. Der Maibaum ist ein Symbol für Fruchtbarkeit und soll im Herbst eine gute Ernte bringen.
Liebesmaien
Im Rheinland, in der Eifel und in Österreich gibt es in der Mainacht eine besonders schöne Tradition für Verliebte: Verguckt sich ein junger Mann in eine junge Maid aus seinem Dorf, so schmückt er eine junge Birke und stellt sie in der Mainacht vor ihr Haus. Aber Vorsicht: Im Schaltjahr wendet sich in manchen Regionen das Blatt und die jungen Maiden müssen traditionell den Baum an das Haus ihres Angebeteten stellen.