Sehen

Das Auge isst bekanntlich mit und ist schon bei der Nahrungsauswahl als Sinnesorgan dabei. Die Optik ist nicht nur für den Genuss, sondern auch zur Überprüfung der Qualität von Lebensmittel wichtig. Mit dem ersten Blick entscheiden wir uns für etwas „Appetitliches“ oder „Unappetitliches“. Wir können erkennen, ob es noch bekömmlich ist oder nicht. Sind die Lebensmittel auf dem Teller farbenfroh, macht das Essen mehr Spaß als bei Speisen mit blassen Farben.
Schmecken

Auf der Zunge befinden sich Papillen mit Geschmacksknospen, die jeweils bis zu hundert Sinneszellen tragen. Über diese Sinneszellen können wir süß, sauer, salzig und bitter schmecken. Süße wird an der Zungen-Spitze, Bitteres am hinteren Teil der Zunge besonders wahrgenommen, Salziges erschmeckt man am meisten an dem vorderen Zungenrand, Säure am mittleren Zungenrand. Außerdem spricht man inzwischen von einer weiteren Geschmacksrichtung "Umami", die vor allem proteinhaltige Lebensmittel erkennt.
Riechen

Unser Geruchssinn ist entscheidend für das Geschmackserlebnis. Der Duft entscheidet, ob wir ein Essen anregend oder unappetitlich finden. Er schützt uns außerdem vor verdorbenem Essen, Rauch oder Feuer. Die Rezeptoren des Geruchssinns befinden sich im hinteren Bereich der Nase befinden und werden durch die Düfte der Nahrung gereizt. Die Reize wirken direkt auf das limbische System im Gehirn, wo Emotionen verarbeitet und Triebe gelenkt werden. Es wird also ein Speicher von Erinnerungen durch Düfte abgerufen: Woran erinnert ein frisch gebackener Apfelkuchen oder eine gerade angeröstete Currymischung?
Fühlen

Auch der Tastsinn wird beim Essen beansprucht. Mit der Zunge spüren wir, ob ein Produkt cremig, mehlig, hart oder weich ist. Besonders hilfreich ist der Tastsinn bei der Auswahl von Lebensmitteln. Mit den Fingern erkennen wir zum Beispiel die Qualität und den Reifegrad von Obst oder Gemüse.
Hören

Auch das Hören spielt beim Essen und Trinken eine wichtige Rolle. Verarbeitete Lebensmittel werden gezielt mit ansprechenden Geräuschen beworben. Chips wie Salzstangen kommen nur auf den Markt, wenn ihr Knacken appetitlich klingt. Das Bier muss beim Öffnen der Flasche besonders zischen und eine Bockwurst hat ein einzigartiges Geräusch beim Abbeißen. Außerdem gibt unser Gehört Auskunft über die Qualität von frischen Zutaten: Ist die Möhre nicht mehr knackig, dann ist sie nicht mehr frisch.
Genussvoll essen mit Gefühl

Genussvoll zu essen gibt uns ein positives Gefühl, es tut der Seele gut tut und stimmt uns zufrieden. Mit etwas Training können Sie Ihre Sinne schulen und bewusst das Genießen selber steuern. Schlendern Sie über den Wochenmarkt und nehmen Sie am Gemüse- und Obststand die Düfte bewusst wahr, schnuppern Sie am Blumenstand verschiedene Blütendüfte. Kochen Sie mit frischen Zutaten, verwenden Sie aromatische Gewürze und Kräuter. Essen Sie langsam, bewusst und ohne Ablenkung.
Genusstipp: Lassen Sie doch mal ein Stück Schokolade so lange im Mund bis es zerlaufen ist, schließen Sie dabei die Augen und erschmecken Sie das schokoladige Aroma und konzentrieren Sie sich darauf. So machen Sie aus einem Stück Schokolade ein echtes Erlebnis.