Video: Was ist Portwein? – Experten-Wissen

Was ist eigentlich Portwein? »essen & trinken« Getränke-Experte Benedikt Ernst beantwortet interessante Fragen rund ums Thema Portwein und erzählt, ob Portwein immer süß ist.
Was ist Portwein?

Was ist eigentlich Portwein?

Als Portwein wird ein sogenannter gespriteter Wein aus dem Norden Portugals bezeichnet. Die Trauben für Portwein stammen aus einem Gebiet, welches östlich der Hafenstadt Porto liegt. Früher wurden die Trauben nach der Ernte mit dem Schiff über den Fluss Douro nach Porto transportiert. Dort wurden sie schließlich zu Portwein verarbeitet und werden es noch heute.
Innerhalb der Portweine wird zwischen Ruby Port und Tawny Port unterschieden. Ruby Port kann als sehr voluminös, kraftvoll und fruchtig beschrieben werden. Tawny Port kann dahingegen würzig bis nussig oder auch schokoladig schmecken. Farblich ist ein lange gereifter Tawny Port häufig eher bräunlich. Ein guter Tawny Port reift meist jahrelang und somit viel länger als ein Ruby Port.

Wie wird Portwein hergestellt?

Für die Herstellung gespriteten Weines werden die Trauben zunächst zum Gären gebracht. Zucker wird also in Alkohol umgesetzt. Ungefähr ab der Mitte des Prozesses wird die Gärung dann mittels Aufspriten unterbrochen. Der Zuckergehalt ist zu diesem Zeitpunkt noch sehr hoch. Auch Alkohol ist bereits entstanden. Für das Aufspriten wird dem gärenden Most Weingeist zugefügt. Der Alkoholgehalt beträgt dann ungefähr 20 %. Als Endprodukt erhält man den Portwein, welcher ein sehr süßer Wein ist und einen hohen Alkoholgehalt aufweist. Zum Harmonisieren wird Portwein anschließend meist noch ins Holzfass gegeben, wo er noch nachreifen kann.

Warum gibt es Portweine mit und ohne Jahreszahl?

Handelsübliche Portweine sind in der Regel verschnitten. Das bedeutet, dass Weine aus verschiedensten Jahrgängen, Parzellen und Orten miteinander vermischt werden. Bei Portweinen ist dies sehr gängig. Da sich mehrere Jahrgänge in einem Wein wiederfinden können, wird auf der Flasche keine spezifische Jahreszahl angegeben. Portweine mit Jahreszahl sind eher selten. Trotzdem gibt’s es sie: die sogenannten Late Bottled Vintage Ports sind meist Ruby Ports aus Trauben desselben Jahrgangs. Late Bottled Vintage Ports werden hochwertiger produziert und die Trauben reifen meist länger.
Die hochwertigste Art von Portwein sind Vintage Ports. Diese werden nur in den besten Jahrgängen produziert. Vintage Ports sind sowohl in der Farbe als auch im Geschmack sehr kräftig. Für deren Herstellung werden nur die besten Trauben verwendet. Den exquisiten Portwein zeichnet ein sehr hohes Reifepotenzial mit komplexen Aromen aus. Hier vermischen sich würzige, aber auch fruchtige und pflanzliche Beigeschmäcke. Die hochwertigen Aromen machen sich auch im Preis bemerkbar.
Late Bottled Vintage Ports sind deutlich günstiger als die besonders exklusiven Vintage Ports.
Late Bottled Vintage Ports sind deutlich günstiger als die besonders exklusiven Vintage Ports.
© essen & trinken

Gibt es weißen Portwein?

Neben rotem Portwein gibt es auch weißen Portwein. Von diesem gibt es auch etwas trockenere und weniger süße Stile. Weißer Portwein eignet sich beispielsweise gut für die Herstellung von Cocktails wie den Port-Tonic. Der erfrischende Cocktail ist ein leckeres Getränk für laue Sommerabende.

Wie trinkt man Portwein?

Portwein kommt in vielen Gefäßen gut zur Geltung. Da man ihn in der Regel in nicht so großen Mengen genießt, bietet es sich an, kleine Gläser oder Weißweingläser zu verwenden. Lang gereifter Tawny Port oder Vintage Port kommen am besten pur zur Geltung. Jüngere Ruby Ports passen als Digestif sehr gut zu Desserts oder aber auch zu Blauschimmelkäse oder Schokolade.

Ben, zu welchem Anlass trinkst du gerne Portwein?

Ben genießt Portwein am liebsten nach einem langen, ausgedehnten Menü. Egal ob zu Hause mit Freunden oder aber auch im Restaurant, der süße Wein aus Portugal rundet für Ben einen gelungenen kulinarischen Abend bestens ab.

Ist Portwein immer süß?

Aufgrund der Herstellungsweise von Portwein lässt sich durchaus sagen, dass dieser immer süß ist. Denn durch die unterbrochene Gärung bleibt immer etwas Restzucker im Wein zurück. Bei weißen Portweinen ist die Süße allerdings etwas flexibler gefasst und es gibt einige Unterschiede, die es sich zu entdecken lohnt.

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