Gewürze waren noch nie aus der Küche wegzudenken - auch wenn sie nicht immer so leicht zu haben waren wie heute. Im Mittelalter waren Gewürze sogar so begehrt, dass sie im Handel einen ähnlichen Stellenwert hatten wie heute das Erdöl. Pfeffer wurde sogar in Gold aufgewogen. Dass Gewürze nicht nur gut schmeckten sondern auch für mehr Gesundheit sorgten, machte Hildegard von Bingen schon im 12. Jahrhundert publik.
Anis
Anis schmeckt ein wenig nach Lakritz und wird gerne für Kuchen oder Kleingebäck verwendet. Zusammen mit Koriander und Kümmel verfeinert er Brot, und außerdem wird er zu Anisschnaps wie beispielsweise Ouzo oder Pernod verarbeitet. Im Körper fördert Anis die Schleimlösung der Atemwege und wirkt lindernd bei Beschwerden im Magen-Darm-Bereich. Außerdem regt er die Produktion der Muttermilch bei frisch gebackenen Müttern an.
Cayennepfeffer, Chili

Feurige Schärfe verbinden die meisten mit Cayennepfeffer (gemahlene Chilis) und Chili. Zu Recht, denn beide Gewürze enthalten Capsaicin, einen sekundären Pflanzenstoff, der äußerst scharf schmeckt und gut zu Fleisch- und Paprikagerichten passt. Cayennepfeffer und Chili helfen bei Durchblutungsstörungen und beugen Erkältungen vor.
Kreuzkümmel
Cumin bzw. Kreuzkümmel hat mit dem uns bekannten Kümmel nichts zu tun. Er schmeckt bitterscharf und ist sehr aromatisch. Typisch ist er für die arabische und asiatische Küche und darf in keinem Curry fehlen. Da er gemahlen schnell an Geschmack verliert, ist es gut, ihn als Samen zu kaufen und vor jeder Verwendung frisch zu mahlen. Cumin regt den Appetit an.
Gewürznelke
Gewürznelken riechen sehr intensiv und haben einen brennenden Geschmack. Sie ergänzen deswegen eher deftige Gerichte wie Wild, Rot- oder Grünkohl, gehören jedoch auch in die Weihnachtsbäckerei. Verwendet werden Nelken gerne in der Zahnheilkunde, denn sie wirken entzündungshemmend.
Ingwer
Je nach Herkunftsland schmeckt Ingwer mehr oder weniger scharf, die Wurzel hat jedoch immer ein leicht zitroniges Aroma, das den Geschmack von Fisch und Fleisch gut ergänzt. In der asiatischen Küche gehört Ingwer zu den Standardgewürzen. Die Medizin kennt ihn als Mittel gegen Übelkeit, zur Anregung des Kreislaufs und zur Schmerzlinderung.
Kardamom

Mit seinem süßlich-scharfen Aroma würzt Kardamom unser Weihnachtsgebäck, aber auch Brot, Kuchen und Kleingebäck in Skandinavien und Currys im asiatischen Raum. Er wirkt verdauungsfördernd und soll auch gegen „Kater“ helfen.
Kurkuma
Kurkuma wird auch Gelbwurz genannt und bringt die gelbe Farbe ins Curry. Es passt daneben gut zu Geflügel und Fisch, färbt Reis dekorativ gelb und sorgt für eine gute Verdauung.
Muskat
Kein Kartoffelpüree ohne Muskat! Doch auch Blumenkohl, Spinat oder Eiergerichte bekommen durch Muskat ein interessantes Aroma. In der indischen Heilkunde wird gegen zahlreiche Beschwerden auf Muskat als Heilmittel zurückgegriffen, hier in Deutschland wird es lediglich bei Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt.
Paprika
Sie wünschen pikantes Aroma? Dann ist Paprika genau das Richtige für Sie! Paprikapulver stammt aus den getrockneten und gemahlenen Schoten der Peperoni und wird im Handel in 4 Schärfegraden angeboten: Delikatess (sehr mild), edelsüß (mild würzig), halbscharf und Rosenpaprika (sehr scharf). Wie Chili soll es bei Erkältungen helfen.
Pfeffer
Schön bunt wird es mit Pfeffer, denn die kleinen Körner gibt es in schwarz, weiß, grün und rot - je nach Verarbeitungsmethode. Schwarzer Pfeffer wird z.B. unreif geerntet und danach getrocknet, weißer Pfeffer aus den reifen Beeren gewonnen. Frisch gemahlen schmeckt Pfeffer am besten, passt ideal zu allen pikanten Gerichten und sorgt zudem für eine gute Verdauung.
Piment

Piment wird auch Nelkenpfeffer genannt, denn er erinnert geschmacklich an Nelke und Pfeffer aber auch an Muskat und Zimt. Wegen seines intensiven Aromas sollte er nur spärlich zum Würzen von Süßspeisen, Currys oder Saucen eingesetzt werden. Im Körper regt Piment die Verdauung an.
Safran
Safran ist das wohl teuerste Gewürz auf der Welt. Er wird in Handarbeit aus den Blüten einer Krokusart gewonnen und kostet pro Gramm 4-14 Euro. Sein Geschmack ist es bitter-scharf, was aber bei normaler Würzung nicht zum Tragen kommt. Ein Muss ist Safran in Paella oder Risotto alla milanese.
Vanille
Bekannt ist die Gewürz-Vanille vor allem für ihren Einsatz in süßen Getränken, Gebäck und Desserts. Sie gehört in Schokolade, ist unabdingbarer Bestandteil von Vanillekipferln und verfeinert Puddings, Cremes und Kuchen. In ihrer Heimat Mexiko wird Vanille auch gern für herzhafte Gerichte verwendet. Angeboten wird Vanille als Vanilleschote, aus der das Mark zum Würzen herausgekratzt wird und als verarbeitete Produkte wie Vanillezucker (Mischung aus Vanillemark und Zucker) oder Vanilleextrakt (konzentriertes Vanillemark). In Kombination mit Kakao sorgt Vanille für gute Laune, außerdem soll sie Angst und Müdigkeit vertreiben.
Wacholderbeeren
Die kleinen Beeren passen perfekt zu Sauerkraut und Fleisch, sind aber besonders als Bestandteil von Gin bekannt. Als Tee fördern sie die Verdauung und helfen bei Sodbrennen.
Zimt

Was wäre Weihnachten ohne Zimt? Aber nicht nur zur Weihnachtszeit wird Zimt gerne verwendet, und in der orientalischen Küche nicht nur für Süßes. Übrigens: Schon 1600 v. Chr. verwendeten die Ägypter Zimt bei Völlegefühl und Magenkrämpfen.