Holunderbeeren: Ernte und Tipps
Die Beeren des Schwarzen Holunders sind im August und September erntereif. Die Sträucher sind leicht zu finden, denn der Holunder lässt sich gerne in der Nähe von Behausungen nieder. Schauen Sie doch einmal in Gärten und Parks in Ihrer Nähe: bestimmt gibt es dort auch mindestens einen Strauch! Holunder wächst bis zu elf Meter hoch und besitzt stark verästelte Zweige. Die Beeren wachsen in Dolden und sind erntereif, wenn die Früchte eine kräftige, dunkle Farbe erreicht haben.

Zum Ernten können Sie die ganzen Dolden mit einem Messer abschneiden. Für die Zubereitung lassen sich die Beeren mit einer Gabel einfach von den Rispen abstreifen. Verarbeiten Sie die Beeren zeitnah, das sie nicht lange haltbar sind. Tipp: Ziehen Sie Handschuhe bei der Verarbeitung an, da Holunder stark färbt.
Hinweis: Holunderbeeren enthalten das schwach-giftige Sambunigrin und erzeugen daher bei Verzehr in roher Form Erbrechen, Schwindel, Durchfall, teilweise auch Sehstörungen oder Herzrhythmusstörungen. Deshalb müssen die Holunderbeeren vor dem Verzehr erhitzt werden, damit dieser Inhaltsstoff unwirksam wird.
Holunderbeeren: vitaminreich & gesund
Holunderbeeren enthalten viel Vitamin C und Vitamin A, verschiedene Spurenelemente wie Eisen und Zink, außerdem noch Glykoside und ätherisches Öl. Dadurch besitzt der Holunder viele positive Heilwirkungen. Bei Erkältungen wirkt Holunderbeersaft schweißtreibend und fiebersenkend. In ungesüßten Zubereitungen kann er zur Verdauungsregulation und Blutreinigung eingesetzt werden. Die in den Holunderbeeren enthaltenden Flavone wirken sich positiv auf die Kapillarwände aus und fördern die Durchblutung.
Geschichten über den Holunder
Bei den Germanen galt der Hollerstrauch als Lieblingsort der Göttin Holla, die gerne zwischen den Zweigen ihre Zeit verbrachte und die Blüten schüttelte, bis diese im Frühling wie Schnee herabfielen. Später entwickelte sich aus der Göttin Holla das Märchen der Gebrüder Grimm namens Frau Holle.
Im Mittelalter galt der Holunderstrauch als heilig, weshalb es üblich war, den Hut zu ziehen, wenn man vorbeiging. Der Holunder galt als Abwehrmittel gegen schwarze Magie und Hexen, außerdem schützte er vor Feuer und Blitzeinschlag. Einen Holunderstrauch zu fällen brachte Unglück, denn man fürchtete, die darin lebenden Geister zu erzürnen.
Holunderbeersaft selber machen
Verwenden Sie in der Küche nur die reifen, schwarzvioletten Beeren. Aus ihnen lässt sich beispielsweise Saft, Sirup oder Konfitüre herstellen.
Holunderbeersaft können Sie selbst herstellen, indem Sie die Beeren in einen Topf füllen und pro Kilo Beeren 250 ml Wasser hinzufügen. Das Ganze zugedeckt 15 bis 20 Minuten kochen lassen, bis die Beeren weich und saftig sind. Anschließend die Masse auspressen und durch ein feines Tuch seihen. Abschließend, je nach Geschmack, pro Kilogramm Beeren 100 bis 200 Gramm Zucker hinzufügen. Den fertigen Saft können Sie heiß mit einer Temperatur von mindestens 80 Grad in saubere Flaschen füllen, die sie mit Gummideckeln verschließen. So ist der Holunderbeersaft einige Monate haltbar.
Übrigens kann Holundersaft auch im Bioladen oder Reformhaus als 100-iger Saft oder auch Muttersaft gekauft werden.
Tipp: Der Saft kann mit Wasser verdünnt ganzjährig getrunken werden. Im Winter bietet sich auch die Zubereitung eines Glühweins mit Holundersaft an, als vorbeugende Maßnahme gegen Erkältungen.
Holunder-Konfitüre selber machen
Der fertige Holunderbeersaft kann auch für Konfitüre genutzt werden. Vermischt mit Obst wie Äpfel oder Birnen und aromatisiert mit Zitronenschale lässt sich mithilfe von Gelierzucker oder Gelfix ruckzuck eine Holunderkonfitüre zaubern.
Zum Rezept: Holunder-Konfitüre
Trocknen von Holunderbeeren
Holunderbeeren lassen sich auch trocknen. Dazu die gesäuberten Dolden über Kopf an eine Schnur aufhängen und trocknen lassen. Schneller geht es im Backofen: Dafür die Beeren auf einem Rost mit Backpapier verteilen und bei 50 Grad und geöffneter Backofentür mehrere Stunden schonend trocknen lassen.
Holunderblüten
Neben den Holunderbeeren können auch die Blüten des Strauchs kulinarisch genutzt werden. Wir haben in unseren Specials über Holunderblüten und Holunderblütensirup alles Wissenswerte für Sie zusammengestellt: