Herkunft und Eigenschaften

Diese Krustentiere gehören zu den Zehnfußkrebsen, bei denen das erste Beinpaar zu großen und kräftigen Scheren ausgewachsen ist. Sie können weit über 30 Jahre alt werden und im Laufe ihres Lebens eine Größe von 70 cm und ein Gewicht von 9 kg erreichen. Sie gelten als Könige der tieferen See, denn sie fühlen sich in kaltem Wasser wohl.
Das wohlschmeckende und feste Fleisch des Hummers ist eine Delikatesse. Am schmackhaftesten sollen die Tiere in der Zeit des Panzerwechsels sein, da sie dann besonders fleischig sind. Die Männchen haben generell fleischigere Zangen. Eier tragende Weibchen dürfen nicht gefangen werden. Der Europäische Hummer ist bereits zu großen Teilen überfischt, weshalb bei uns auf dem Markt häufig der Amerikanische Hummer oder auch Tiere aus Norwegen zu finden sind. Letztere sind meist nur 20 cm lang. In Deutschland gilt, dass die Tiere eine Rückenlänge von mindestens 9 cm haben müssen, damit sie vermarktet werden dürfen.
Nach dem Fang wird das Hummerfleisch entweder lebend zu den einzelnen Märkten transportiert, gleich gekocht und im Eisblock verkauft oder auch zu Konserven verarbeitet. Da diese Krustentiere sehr widerstandsfähig sind, lassen sie sich gut lebend transportieren und Sie bekommen fast überall lebende Ware. Meistens werden den Tieren direkt nach dem Fang die Scheren zusammengebunden, um die Verletzungsgefahr zu verringern.
Wenn Sie lebenden Hummer kaufen, können Sie seine Vitalität überprüfen, indem Sie die Tiere aus dem Wasser oder Karton nehmen. Lebende Tiere werden dann sofort aktiv, rudern mit den Beinen und spreizen drohend die Scheren.
Außerhalb von speziellen Behältern können Sie die Krustentiere bei 2 bis 4 Grad drei bis vier Tage aufbewahren. Allerdings sollten Sie regelmäßig kontrollieren, ob die Tiere noch leben. Zeigt eines kein Lebenszeichen mehr, sollten Sie es sofort zubereiten, da es sonst schnell nicht mehr genießbar ist.
Am besten kaufen Sie Hummer während der Hauptfangzeiten im Frühling und im frühen Herbst. Wenn die Tiere zu lange in Aquarien leben, kann es passieren, dass sie an Gewicht verlieren. Professionell soll ein Elektroschock das Krustentier vor dem Kochen töten.
Die wichtigsten Hummerarten

Der Europäische Hummer bewohnt den Nordostatlantik und das Mittelmeer. Er hat große und breite Scheren und eine dunkle Körperfarbe. Die Farbe kann, vor allem bei den Tieren aus der Nordsee, teils sogar blau sein. Der Europäische Hummer kann in seinem bis zu 60 Jahre dauernden Leben eine Körperlänge von 60 cm und ein Gewicht von 6 kg erreichen.
Meistens finden Sie Tiere von 25 bis 50 cm Länge auf den Märkten. Das Fleisch des Europäischen Hummers ist sehr delikat und Sie sollten es nicht zu stark würzen. Am besten schmeckt dieses Krustentier gekocht, es lässt sich aber auch lecker braten und grillen. Gekochte und tiefgekühlte Hummerschwänze können Sie zu so genannten Hummercocktails oder zu Salaten verarbeiten.
Heimat des Amerikanischen Hummers ist der nordwestliche Atlantik. Generell unterscheidet ihn nur wenig vom Europäischen Hummer. Oft scheinen die Scheren des Amerikanischen Hummers etwas breiter zu sein und häufig kommen größere Exemplare auf den Markt. Das liegt aber vermutlich daran, dass der Europäische Hummer bereits der Überfischung zum Opfer gefallen ist. Ein sicheres Unterscheidungsmerkmal hat der Amerikanische Hummer: Er trägt einen Dorn an der Unterseite des Stirnhorns. Der Amerikanische Hummer wird auch nach Europa importiert und ist bei sachgemäßem Transport dem Europäischen Hummer qualitativ ebenbürtig.
Sein festes Fleisch lässt sich im Ganzen kochen, auslösen und mit Saucen oder als Suppeneinlage servieren. Außerdem können Sie ihn längs halbieren und grillen oder braten.