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Kleine Kirschkunde
Ihre Form hat der Herzkirsche ihren Namen beschert. Die Knorpelkirsche hatte da rein namensmäßig nicht so viel Glück. Beide Kirschsorten gehören zu den Süßkirschen und schmecken Naschkatzen besonders gut – sei es aus der Hand, als Kuchen oder in Marmelade. Die festfleischigen Knorpel- oder Knupperkirschen eignen sich besonders gut für Kuchen. Sauerkirschen enthalten weniger Zucker und eignen sich am besten zum Backen, Kochen oder Einmachen.
Einkauf, Lagerung und Verarbeitung von Kirschen
Da nicht jeder einen eigenen Kirschbaum im Garten hat und selbst Kirschen pflücken kann, werden die Früchte für Kirschkuchen & Co. meist gekauft. Achten Sie beim Einkauf der frischen Kirschen auf ein paar Kleinigkeiten achten, können Sie sie länger genießen:
• Die Kirschen sollten reif, prall und unbeschädigt sein und glänzen
• Der glatte, grüne Stiel der Kirschen sollte fest an der Frucht sitzen
• Bewahren Sie die Kirschen mit Stiel im Kühlschrank auf, so bleiben sie länger frisch
• Verzehren Sie die frischen Kirschen innerhalb von 2-3 Tagen, danach verlieren sie Aroma und Frische
• Legen Sie einen Wintervorrat an: Sie können die Kirschen samt Kern einfach einfrieren. Eingefroren halten sie sich ca. ein Jahr. Im Winter holen Sie die Kirschen dann einfach rechtzeitig aus der Truhe und lassen sie langsam an der Luft auftauen. Am besten, Sie legen sie dafür auf einem Tuch nebeneinander aus
• Das Entsteinen von Kirschen ist eine zeitaufwändige Beschäftigung. Ein bisschen leichter haben Sie es, wenn Sie die Kirschen vor dem Entsteinen für ein paar Minuten ins Gefrierfach legen, der Stein löst sich dann leichter und das Fruchtfleisch bleibt fester.
• Kirschsaft kann sehr stark färben. Tragen Sie daher am besten Handschuhe beim Entkernen und Schneiden der Kirschen
Kirschsorten im Überblick
Es gibt über 400 Kirscharten mit über 1000 Sorten. Am beliebtesten sind Süßkirschen (Herzkirschen und Knupper- oder Knorpelfischen). Im Sommer werden sie als erstes reif, ihr Fruchtfleisch ist fest, dunkelrot und schmeckt sehr fruchtig süß, weshalb sie sehr gern pur gegessen werden. Sie eigenen sich aber auch hervorragend für die Zubereitung von Kirschkuchen und Konfitüren.
Schattenmorellen
Die im Juli und August reifenden Sauerkirschen heißen in Deutschland auch Schattenmorellen, hier unterscheidet man Weichseln und Amarellen. Weichseln sind dunkel rot, mit weichem, saftigem Fruchtfleisch.
Amarellen
Amarellen hingegen sind gelb oder gelbrot und etwas fester. Sauerkirschen haben deutlich mehr Fruchtsäure als ihre süßen Schwestern, sie schmecken daher säuerlich bis sehr sauer. Deshalb eignen sie sich am besten zur Weiterverarbeitung, sei es zu Konfitüren oder Kuchen. Außerdem gibt es sogenannte „Bastardkirschen“, eine Kreuzung aus Süß- und Sauerkirschen.
Maraska Kirsche
Die Maraska Kirsche zählt zu den bekanntesten Kirschsorten: Aus ihr wird der italienische Marachino, ein Kirschlikör, hergestellt. Sie ist kleiner und herber im Geschmack, Anbaugebiete sind vor allem in Kroatien, Slowenien sowie in Oberitalien. Aus der Maraska Kirsche wird auch die berühmte Maraschino Kirsche hergestellt. Die entsteinten Kirschen werden in Sirup eingelegt, dadurch verliert sie sowohl ihren Kirschgeschmack als auch ihre natürliche Farbe. Durch Farb- und Konservierungsstoffe erhält sie dann ihre grell rote Farbe. Außer ihrer dekorativen Wirkung hat die Maraschino Kirsche nicht viel zu bieten: Sie schmeckt sehr süß und enthält viele Kalorien. Lange Zeit war sie als Dekoration von Desserts und Cocktails sehr beliebt.
Amarena Kirschen
Amarena Kirschen sind ebenfalls eine bekannte und beliebte Spezialität aus Italien. Zu ihrer Herstellung werden dunkle Sauerkirschen in einem Sirup aus Mandellikör (z. B. Amaretto), Zucker, Bittermandelöl und Vanille eingelegt. Eis, Desserts, Kuchen und Kekse werden mit den intensiven Früchten verfeinert.
"Acerolakirsche"
In Deutschland zunehmend populärer wird die Acerolafrucht aus Südamerika. Sie wird bei uns aufgrund der Ähnlichkeit in Farbe und Form gerne als „Acerolakirsche“ bezeichnet. Auf Grund ihres hohen Vitamin C-Gehalts wird sie Säften und Smoothies beigefügt oder getrocknet als Pulver angeboten.
Kirschen: Kleine Frucht - viele Vitamine
Kirschen sind kleine Vitaminbomben: Sie enthalten viel Vitamin C, B-Vitamine, sowie Folsäure, Kalium, Calcium, Magnesium, Phosphor und Eisen.
Sie versorgen uns mit Ballaststoffen, Kohlenhydraten und Betacarotin. 100 Gramm rohe, süße Kirschen enthalten lediglich 63 kcal, saure Kirschen 53 kcal. Zu 80% bestehen sie aus Wasser.
Die enthaltenen Fruchtsäuren regen den Magen-Darm-Trakt - insbesondere die Bauchspeicheldrüse - an und helfen dabei den Körper zu entwässern.
Durch die Hitze beim Kochen, Backen oder Einmachen werden die Nährstoffe der Kirschen zerstört. Wer in den vollen Genuss ihrer Nährstoffe kommen möchte sollte sie also roh essen.