Merkmale des Flaschenkürbis

Der Flaschenkürbis, auch Kalebasse genannt, existiert in vielen verschiedenen Formen. Wenn er hängend wächst, entwickelt er die Form einer Flasche oder einer Birne. Liegend allerdings, wächst der Flaschenkürbis verschnörkelt und entwickelt zum Teil bizarre Formen.
Die kleinsten Sorten des Flaschenkürbis haben einen Durchmesser von ungefähr 5 cm, andere können eine Länge von über 2 m mit beachtlichem Umfang entwickeln.
Ein junger Flaschenkürbis hat eine leichte Behaarung und ist zum Verzehr geeignet. Die Schale ist noch relativ weich, das Fruchtfleisch wässrig.
Ein ausgereifter Flaschenkürbis hingegen ist kahl, seine Schale hölzern und sehr hart. Das Fruchtfleisch wird mit zunehmender Reife papierähnlich und ungenießbar. Die Schale des Flaschenkürbis verfärbt sich dann leicht bräunlich. In diesem Zustand wird der Flaschenkürbis nicht gegessen, sondern zu verschiedenen Gegenständen weiter verarbeitet.
Ein noch nicht vollreifer Flaschenkürbis kann weiß, grün oder auch gesprenkelt sein.
Im Inneren des Flaschenkürbis verbergen sich sehr große, braune Samen. Sie sind von Furchen geprägt und von korkiger Konsistenz.
Der Flaschenkürbis trägt zart-weiße lockige Blüten, die sich jeweils nur einmal öffnen und zwar in den Abendstunden oder in der Nacht. Sie versprühen einen moschusartigen Geruch, der Insekten anlockt.
Wie Flaschenkürbis verwendet wird

Junge, unreife Sorten sind auch zum Verzehr geeignet und werden, vor allem in Asien, als Gemüse verarbeitet. Primär aber dient der Flaschenkürbis der Herstellung verschiedenster Gebrauchsgegenstände, Vorratsbehältnisse, Werkzeuge und sogar Musikinstrumente.
Verantwortlich für den Zweitnamen des Flaschenkürbis ist ein aus ihm hergestelltes Gefäß, das vor allem zur Aufbewahrung und dem Transport von Flüssigkeiten dient - die Kalebasse. Heute wird dieser Begriff sowohl für den Flaschenkürbis selbst, als auch für das Gefäß verwendet.
Der Flaschenkürbis macht dabei die Arbeit nahezu allein. Vollreife werden geerntet und trocknen aus. Nach etwa einem Jahr hat sich das Fruchtfleisch vollständig zurück gebildet und der Flaschenkürbis ist hohl. Zwar befällt die Früchte bei diesem Vorgang häufig ein Schimmelpilz, dieser beeinträchtigt aber nicht ihre Haltbarkeit als Gefäß.
Ein getrockneter, hohler Flaschenkürbis ist unwahrscheinlich stabil, wasserfest und resistent gegen Hitze und Frost. Darüber hinaus ist sein Haltbarkeit nahezu unbegrenzt. Diese Eigenschaften machten den Flaschenkürbis schon vor langer Zeit zu einem beliebten Material - nicht nur für Wassergefäße. Aus ihm wurden und werden auch heute noch Vorratsbehältnisse für Lebensmittel, Löffel und Kellen und andere Gegenstände hergestellt.
In Österreich wurde früher Flaschenkürbis zu Weinhebern verarbeitet. Wie der Name verrät, wurden diese benutzt, um in den Weinkellern den Most zu heben.
Nach einer alten indianischen Tradition nutzen die Nordamerikaner den Flaschenkürbis als Vogelhaus für eine ganz bestimmte Vogelart - den Martin Bird.
In Südamerika ist der Flaschenkürbis beliebt als Dekorationsgegenstand. Er wird mit kunstvollen Verzierungen, zum Teil aus Silber, versehen. Die Argentinier trinken ihren berühmten Mate-Tee aus Gefäßen, die aus Flaschenkürbis gemacht sind.
Mit eingebrannten Verzierungen und Schnitzereien wurde der Flaschenkürbis von den Inkas bearbeitet. Heute findet man diese Technik nur noch in Peru.
In Südamerika ist der Flaschenkürbis beliebt als Dekorationsgegenstand. Er wird mit kunstvollen Verzierungen, zum Teil aus Silber, versehen. Die Argentinier trinken ihren berühmten Mate-Tee aus Gefäßen, die aus Flaschenkürbis gemacht wurden.
Mit eingebrannten Verzierungen und Schnitzereien wurde der Flaschenkürbis von den Inkas bearbeitet. Heute findet man diese Technik nur noch in Peru.
Flaschenkürbis als Musikinstrument

Der Flaschenkürbis dient auch als Klangkörper für Musikinstrumente. Das Spektrum erstreckt sich dabei von einfachen Rasseln über xylophon-artige Instrumente, Kniegeigen, Trompeten, Himmelmusikflöten bis hin zu aufwendig verzierten Sitars - ein indisches Zupfinstrument aus der Familie der Lauten.
Flaschenkürbis in der Medizin
Besonders in Asien hat der Flaschenkürbis eine lange Tradition in der Kräutermedizin. Die Früchte finden Verwendung als Diuretikum und werden gegen Brechreiz und Fieber eingesetzt. Auch die Blüten und Samen werden in verschiedenen Bereichen der Medizin benutzt.
Flaschenkürbis: Herkunft und Geschichte
Der Flaschenkürbis (Lagenaria siceraria) hat seinen Ursprung vermutlich in Afrika.
Das Gemüse wurde jedoch mehrfach unabhängig voneinander domestiziert. Die ältesten Funde stammen aus Amerika und Thailand. Dort wurde der Flaschenkürbis schon 7.000 vor Christus genutzt.
In vielen Gebieten Afrikas wurde er ebenfalls bereits 1000 vor Christus verwendet, in Ägypten sogar 2500 vor Christus.
Von Afrika wurde der Flaschenkürbis auch ans europäische Mittelmeergebiet gebracht. Dort wurde er eine Zeit lang nur als Gemüse angebaut, während er heute meist weiterverarbeitet wird.
Flaschenkürbis: Anbau

Der Flaschenkürbis bevorzugt einen humusreichen Boden und eine warme, windgeschützte Lage mit viel Sonnenschein. Es empfiehlt sich, einen Flaschenkürbis in einem Topf vorzuziehen, bevor er ins Freie umgesiedelt wird.
Bei Trockenheit ist regelmäßige Bewässerung unerlässlich.
Wenn lange, gerade Früchte gewünscht sind, muss der Flaschenkürbis die Möglichkeit haben an einem Gerüst, einer Mauer oder ähnlichem empor zu ranken. Es ist aber auch möglich, den Flaschenkürbis einfach liegend gedeihen zu lassen. Dann entstehen interessante Gebilde.