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Likör Grundrezept für die Herstellung zu Hause

Früchte, Alkohol und Zucker – mit diesen Grundzutaten können Sie Likör herstellen. Selbst gemachter Likör eignet sich nicht nur für den Genuss zu Hause, sondern in hübsche Flaschen gefüllt, macht er auch als Geschenk was her.
Selbstgemachter Likör in kleiner Flasche abgefüllt und mit Etikett versehen
Selbstgemachter Likör in kleiner Flasche abgefüllt und mit Etikett versehen
© Matthiessen

Während im Mittelalter den Pharmazeuten die Flüssigkeit „liquor“ vorbehalten war, um Heilkräuter durch Alkohol und süße Zutaten länger haltbar zu machen, trug diese Zubereitungsart schnell „süße Früchte“ - in Form von selbst gemachtem Likör mit Obst und anderen Beigaben.

Bei uns hatte die Eigenproduktion von Likör bis vor kurzem zwar noch einen antiquierten Touch, doch mittlerweile wird der Likör und seine Herstellung immer beliebter. Kein Wunder, denn selbst gemachter Likör schmeckt nicht nur besonders lecker, das Prozedere in der Küche macht Spaß und bereitet keinen großen Aufwand. Außerdem eignet sich selbst gemachter Likör nicht nur zum Eigenbedarf, sondern ist auch ideales Mitbringsel und Geschenkidee.

Aufgesetzt

Die Liköre, die zu Hause ohne viel Aufwand und mit wenigen Zutaten gelingen, nennt man auch „Aufgesetzte“, weil dafür einfach nur Früchte und Zucker mit Alkohol übergossen, also „aufgesetzt“, werden. Dann braucht es nur ein wenig Geduld, bis der fertige Likör getrunken werden kann.

Für selbst gemachte Liköre lassen sich fast alle Früchte verwenden: Neben wilden Beeren wie Fliederbeere, Brombeere, Himbeere, Schlehe oder Vogelbeere lassen sich auch Früchte wie Mirabelle, Hagebutte, Sanddorn, Apfel, Birne oder Quitte als Grundzutat für den Likör nutzen. Der Alkoholgehalt schwankt bei Likören normalerweise zwischen 15% und 40%. Bei selbst gemachten Likören allerdings können Sie diesen als auch die Alkoholsorte selbst bestimmen. Für die Herstellung von Likören sind klare Branntweine wie Korn oder Wodka ideal. Aber auch Rum oder Whiskey lassen sich dafür verwenden.

Welcher Alkohol für welchen Likör?

Profis verwenden bei der Likörherstellung zum Beispiel Korn für alle Beerenfrüchte, Rum für Zwetschgen und Pflaumen, Weinbrand für Quitten und Mirabellen, Wodka für Zitrusfrüchte und Whiskey für Äpfel und Birnen. Die Kombination von Alkohol, Früchten und Zucker wird zusätzlich durch natürliche Aromen wie Vanille, Zimt oder Nelken verfeinert. Ebenso lecker ist die Zugabe von Ingwer, Chili, Kräutern oder Kaffeebohnen. Experimentieren Sie einfach mal und probieren Sie verschiedene Kombinationen aus.

Durch den relativ hohen Alkoholgehalt sind selbst gemachte Liköre über mehrere Jahre genießbar. Liköre schmecken pur, zum Beispiel nach einem opulenten Mahl, oder als Beigabe zum Dessert wie Eiscreme, Pudding oder Kuchen.

Tipp: Machen Sie das Erlebnis des selbst gemachten Likörs komplett, indem Sie die Früchte nicht im Supermarkt kaufen, sondern ziehen Sie einfach los in die Natur und sammeln die Früchte und Beeren selbst. Vielleicht haben Sie ja auch einen netten Nachbarn mit eigenen Obstbäumen, der sich freut, wenn Sie ihm einige der vielen Früchte abnehmen. Frischer geht es dann wirklich nicht.

Likör-Grundrezept

Aufgesetzter Likör während des Reifeprozess
Aufgesetzter Likör während des Reifeprozess
© Matthiessen

Generell gilt: Auf 500 g Früchte kommen 250 g Zucker und 0,75 l Alkohol.

1. Ausgesuchte Fruchtsorte abwaschen, Kerne oder Steine entfernen, wenn nötig schälen.

2. Früchte nach Rezeptanweisung klein schneiden und mit Zucker (Kristall- Kandis- oder Einmachzucker) und Gewürzen wie Zimt, Nelke oder Vanille in einen Behälter mit großer Öffnung füllen. Früchte, die nicht im rohen Zustand gegessen werden können, wie beispielsweise Quitte oder Fliederbeere, vorher einmal mit dem Zucker zusammen in einem Topf aufkochen lassen.

3. Den Alkohol dazu geben.

4. Den Behälter mit dem Früchte-Zucker-Alkoholgemisch schließen oder mit Folie abdecken (Kleiner Tipp: Die Folienabdeckung mit einem Gummiband extra fixieren) und an einem dunklen, kühlen Ort ruhen lassen. Die Ruhezeit kann je nach Fruchtsorte variieren: Weiche Beeren circa 3-4 Wochen ruhen lassen, Kernobst 4-6 Wochen und Steinobst bis zu 8 Wochen.

5. Den Behälter innerhalb der ersten zwei Tage ein bis zweimal rühren, damit sich der enthaltene Zucker schneller löst. Aber Achtung: Den Aufgesetzten während des Reifeprozesses wirklich ruhen lassen. Nicht ständig rühren, da das Obst dadurch vermatscht und der Likoer dann trübe wird.

6. Nach der Ruhezeit den aufgesetzten Likör durch ein Sieb abgießen, um die festen Bestandteile wie Gewürze und Obst herauszufiltern. Das Obst ist nach dem Reifeprozess insgesamt schrumpelig, da der Alkohol dem Obst die Flüssigkeit entzieht, ansonsten bleibt das gesamte Obst übrig. Leider ist es dann nicht mehr für eine weitere Verwendung geeignet.

7. Um einen möglichst klaren Likör zu bekommen, ist es ratsam, den Aufgesetzten durch ein feines Tuch oder einen Kaffeefilter ab zu seien. Den feinen Likör abschließend in kleine Flaschen füllen und mit Etiketten versehen.

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