Volles Engagement

Ben und Jerry reden viel von sozialer Verantwortung, von Gerechtigkeit und davon, Menschen zu helfen. Sie sprechen sehr wenig vom Geldverdienen. Und so, wie sie da vor der versammelten Presse stehen, nimmt man ihnen ihr Engagement voll ab. Die beiden Eisproduzenten touren im März 2010 höchstpersönlich durch ganz Europa, um ihr neues Fair Trade-Konzept vorzustellen. Dabei wird künftig alles ein bisschen anders. Zucker, Kakao, Früchte, Vanille – alles wird bald zu hundert Prozent aus fairem Anbau kommen und mit dem Siegel des Vereins TransFair gekennzeichnet sein.
Kampf gegen Probleme
Und trotz dieser Neuerungen bleibt bei Ben & Jerry’s irgendwie alles beim Alten. Die beiden Firmengründer setzen schon seit Jahren auf nachhaltiges Wirtschaften. Ihre Mission lautet: „Mach’ leckeres Eis auf möglichst nette Weise!“ Dazu gehört ein Programm für Milchbauern namens „Caring Dairy“, die Verwendung von Eiern aus artgerechter Haltung oder die Selbstverpflichtung, in CO2-Ausgleichsmaßnahmen zu investieren. Und es gibt die Ben & Jerry’s Stiftung, die kleine Organisationen im Kampf gegen ökologische und soziale Probleme unterstützt.
Unternehmer-Hippies
Insgesamt klingen Ben Cohen und Jerry Greenfield sehr nach Weltverbesserern. Und genau das wollen sie auch sein. „Es will doch niemand etwas kaufen, für dessen Herstellung jemand anderes ausgebeutet wurde“, sagt Greenfield. Fair Trade passe deswegen perfekt zu Ben & Jerry’s, meinen die Firmengründer, die eigentlich nur noch beratend tätig sind und trotzdem gehörigen Einfluss im Geschäft zu haben scheinen. Die beiden sind Hippies und Unternehmer und beweisen, dass das durchaus zusammen passt. Ben Cohen sagt, während er an seinem Eis leckt: „So funktioniert doch die Welt: wenn dein Geschäft die Gesellschaft fördert, dann fördert die Gesellschaft dein Geschäft.“