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Fair schmeckt!

Fair gehandelte Produkte sind inzwischen vielfältig zu haben, im Supermarkt wie im Discounter finden sich zertifizierte Fair Trade-Produkte. Aber was bedeutet fairer Handel eigentlich genau? Wir geben einen Überblick über seine Ziele und sein Produktspektrum und beleuchten den Trend des Direkthandels.

Die Ziele des fairen Handels

Die Ziele des fairen Handels sind schnell umrissen: Das Leben der Kleinbauern und Plantagenarbeiter in den ärmsten Ländern der Welt soll nachhaltig verbessert werden. Doch was heißt das konkret?

Fairer Erdnussanbau in der chinesischen Region Shandong
Fairer Erdnussanbau in der chinesischen Region Shandong
© Ölmühle Moog GmbH

Fairer Handel bedeutet: Zertifizierte Kleinbauern und Plantagen haben die Möglichkeit ihren Betrieb zertifizieren zu lassen und dadurch im Handel festgesetzte, höhere Preise für ihre Rohstoffe zu erzielen. Erst dadurch wird vielen Produzenten die Möglichkeit gegeben, nachhaltig zu wirtschaften. Zusätzlich gibt es die Option einer Fair Trade-Prämie, die Produzentengemeinschaften erlaubt, Projekte in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Infrastruktur umzusetzen. Dies geschieht immer mit dem Ziel, die Lebensbedingungen im Umfeld der Produzenten nachhaltig zu fördern. Um das Zertifikat für die Fair-Trade-Prämie zu erhalten, verpflichten sich die Produzenten unter anderem, festgelegte soziale und ökologische Standards einzuhalten.

Auf ökologischer Ebene verpflichten sich die Produzenten etwa zur Installation eines effizienten Abfallmanagement-Systems sowie zur Reduzierung des Wasserverbrauchs und des Einsatzes von Agro-Chemikalien. Der Anbau von genetisch veränderten Organismen ist verboten. Ökologischer Anbau ist im Rahmen des fairen Handels nicht vorgeschrieben, wird jedoch gefördert, da für die Bio-Zertifizierung zusätzliche Aufschläge gezahlt werden müssen.

Im sozialen Bereich geht es im fairen Handel in erster Linie um die Arbeitsbedingungen der Kleinbauern und Plantagenarbeiter: Kleinbauern verpflichten sich, ihre Erlöse gleichmäßig zu verteilen, Plantagenmitarbeiter müssen den gesetzlich festgeschriebenen Mindestlohn oder den in der Region üblichen Durchschnittslohn erhalten. Auf Plantagen müssen wirksame Vorkehrungen zum Gesundheitsschutz der Arbeiter getroffen werden, außerdem sollen die Arbeiter Möglichkeiten zur Weiterbildung erhalten. Sie genießen zudem ein garantiertes Versammlungsrecht und dürfen einen Vertreter stellen. Zwangs- und Kinderarbeit sind verboten.

Die Produkte

Bei fair gehandelten Produkten handelt es sich in der Regel um Rohstoffe oder wenig verarbeitete Produkte. Rohkaffee, Kakao und Tee gehören ebenso zur fair gehandelten Produktpalette wie Gewürze, Nüsse und Rohzucker. Fair gehandelte Früchte wie Orangen und Bananen sind als Frischobst oder Saft erhältlich, auch Trockenfrüchte werden gehandelt. Neben Lebensmitteln gewinnen auch Non-Food-Produkte immer mehr an Bedeutung im fairen Handel, zum Beispiel nachhaltig angebaute Baumwolle oder Blumen.

Ein Trend: Direkthandel

Der Kaffeehandel ist eine Branche, in der Produzenten regelmäßig mit großen Preisschwankungen zu kämpfen haben - auch im fairen Handel. Um dies zu umgehen, setzt eine Bewegung von Kleinröstern seit einigen Jahren vermehrt auf den so genannten Direkthandel mit den Produzenten - ohne zwischengeschaltete Händler und Kaffeebörsen. Die Basis der Handelsbeziehungen: Die Kaffeebauern liefern den Röstern beste Qualitäten bei lückenloser Transparenz, die Röster zahlen dafür Spitzenpreise. Das Modell ist nur bis zu einer gewissen Größenordnung realisierbar, der sehr hochwertige Kaffee wird als Premium-Produkt dem Endverbraucher zu entsprechend hohen Preisen angeboten. So kommen kleine Anbieter in den Abnahmeländern in die Lage, beste und zugleich fair gehandelte Kaffees anzubieten.

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