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Günstig & nachhaltig einkaufen: Food-Coops

Zusammen ist man weniger allein - und der Lebensmitteleinkauf wird auch billiger. Die Mitglieder von sogenannten Food-Coops kaufen zu günstigen Konditionen direkt beim Bauern ein und tun damit nicht nur Gutes für die Umwelt und die regionale Landwirtschaft, sondern auch für den eigenen Geldbeutel.

Was ist eine Food-Coop?

Eine Food-Coop, auch Foodkooperative oder Einkaufsgemeinschaft genannt, ist ein Zusammenschluss von mehreren Haushalten, die gemeinsam Lebensmittel in größeren Mengen einkaufen, entweder bei einem Großmarkt oder direkt bei einem oder mehreren Landwirten. In der Gestaltung der eigenen Kooperative sind die Mitglieder völlig frei, sämtliche Strukturen können auf die Bedürfnisse der Mitglieder und Erzeuger zugeschnitten werden.

Frisch und regional: Lebensmittel aus der eigenen Food-Coop
Frisch und regional: Lebensmittel aus der eigenen Food-Coop
© Sebastjan Medved

Vorteile des gemeinschaftlichen Einkaufs

Durch den Wegfall von Zwischenhändlern und der Abnahme in größeren Mengen können in Foodkooperativen zum Teil erheblich günstigere Preise erzielt werden als im Einzelhandel, was vor allem bei hochwertigen Bio-Lebensmitteln von Vorteil ist. Werden die Produkte direkt von einem landwirtschaftlichen Betrieb bezogen, sind optimale Frische und eine saisonale Auswahl garantiert. Darüber hinaus profitieren nicht nur die Mitglieder der Einkaufsgemeinschaft von dem Modell, sondern auch die Erzeuger: Gut funktionierende Food-Coops sind zuverlässige Abnehmer der eigenen Produkte, durch längerfristig vereinbarte Lieferabkommen sind die Landwirte zudem nicht dem Preisdruck durch Großmärkte ausgeliefert.

Für wen eignen sich Food-Coops?

Den wohl größten Nutzen aus der Mitgliedschaft in einer Food-Coop ziehen Bewohner urbaner Lebensräume: Hier bietet die organisierte Versorgung mit heimischen Lebensmitteln eine Zeit-unabhängige Alternative zu den Wochenmärkten. Besonders praktisch ist die Einrichtung einer Foodcoop für die Bewohner von Großwohnsiedlungen, Senioren- oder auch Studentenwohnheimen, da sich die Bewohner bereits Lebensraum teilen und es oft einfacher ist, einen Raum zu finden und die nötigen Strukturen aufzubauen. Doch auch in ländlichen Gebieten, wo die Erzeuger ‚direkt vor der Tür’ produzieren und verkaufen, können kooperative Strukturen einen Mehrwert bringen: Eine eigene Kooperative ermöglicht kurze Einkaufswege in Gebieten mit schwacher Infrastruktur, viele organisatorische Aufgaben können auch von Senioren problemlos übernommen werden.

Bestell- und Lager-Food-Coops

In einer Bestell-Food-Coop werden individuelle Bestellungen zentral aufgenommen und gesammelt geliefert
In einer Bestell-Food-Coop werden individuelle Bestellungen zentral aufgenommen und gesammelt geliefert
© USDAgov

In einfachen Bestell-Food-Coops werden regelmäßige Sammelbestellungen nach Bedarf aufgegeben, wodurch nur wenig Organisationsaufwand entsteht. Diese Form ist für kleine Food-Coops gut zum Einstieg geeignet. Wächst die Mitgliederzahl der Kooperative, kann die Gemeinschaft eine Lager-Food-Coop gründen. Hier gibt es eigene Räumlichkeiten für die bestellten Produkte, zu denen jedes Mitglied Zugang hat. Diese Form bietet mehr Flexibilität für die Mitglieder und erleichtert das Erreichen eventueller Mindestbestellmengen. Jedoch erfordert sie auch geregelte Strukturen und eine funktionierende Aufgabenverteilung unter den Mitgliedern.

Gründung einer eigenen Foodcoop

Größere Lager-Food-Kooperationen gründen inzwischen Läden, in denen die frische Ware gekauft werden kann
Größere Lager-Food-Kooperationen gründen inzwischen Läden, in denen die frische Ware gekauft werden kann
© Damenhur Federation Mothership

Bevor eine Food-Coop gegründet wird, müssen wichtige Fragen geklärt werden: Von wem werden die Lebensmittel bezogen? Welche Produkte werden gekauft? Wohin werden die Waren geliefert? Müssen bestimmte Produkte gekühlt werden? Und vor allem: Wer übernimmt welche Aufgaben? Orientierung bei der Gründung und dem Aufbau einer Food-Coop gibt die Bundesarbeitsgemeinschaft Foodcoop sowie der Verein Sense.Lab e.V., der ein Handbuch zur Gründung von Food-Coops herausgegeben hat. Ansonsten ergeben sich die meisten Lösungen im Laufe der Zeit von selbst, auf Basis von lebhafter Zusammenarbeit und dem ständigen Wissensaustausch zwischen den Mitgliedern.

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