Anzeige
Anzeige

Mindesthaltbarkeitsdatum: Selber prüfen lohnt sich!

Abgelaufene Produkte landen häufig im Müll, auch wenn sie noch essbar sind. Wie kann man das verhindern?

Das Problem: Wir entsorgen Lebensmittel, ohne genau hinzusehen

Mindesthaltbarkeitsdatum auf einer Milchpackung
Ist diese Milch auch nach dem 23.05. noch gut? Die Datumsangabe führt oft zu Missverständnissen
© ddp images

Die schrumpelige Möhre ganz hinten im Gemüsefach, der Aufschnitt vom Wochenende, ein vor Kurzem geöffneter Joghurt: Im Alltag stehen wir häufig vor der Frage, ob Lebensmittel noch gut sind ­— und entscheiden uns oft dagegen. Über die Hälfte der gesamten Lebensmittelabfälle in Deutschland entsteht in privaten Haushalten. Etwa 75 Kilogramm entsorgt jeder Deutsche durchschnittlich pro Jahr, davon wären knapp 33 Kilogramm theoretisch vermeidbar gewesen, berichtet das Johann Heinrich von Thünen-Institut. Doch was verleitet uns dazu, Brot, Milchprodukte oder Wurstwaren voreilig wegzuwerfen? Nach Schätzungen der Welthungerhilfe ist der Grund dafür häufig ein überschrittenes Mindesthalt­barkeitsdatum. Diese Angabe informiert uns, bis wann Produkte bei der richtigen Lagerung bestimmte Eigenschaften wie Geschmack, Farbe oder Konsistenz be­halten. Oft wird sie jedoch als Verfallsgrenze missverstanden. Nun soll ein zusätz­licher Hinweis auf Lebensmittelverpackungen für Aufklärung sorgen.

Die Lösung: "Die Sinne nutzen"

Pressesprecherin Victoria Prillmann von Too Good To Go
Victoria Prillmann, Pressesprecherin bei "Too Good To Go"
© Too Good To Go

Interview mit Victoria Prillmann, Pressesprecherin bei Too Good To Go

Ende 2019 startete die Kampagne „Oft länger gut“ mit dem gleichnamigen Produkthinweis. Was ist das Ziel?
Wir wollen Lebensmittelverschwendung in Privathaushalten verringern. Dabei spielt das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) eine große Rolle. Studien zeigen, dass etwa die Hälfte der Deutschen es mit dem verbindlichen Verbrauchsdatum verwechselt – und Produkte vorzeitig entsorgt. Wir wollen darüber aufklären, dass vieles auch über das MHD hinaus noch gut ist. Das geht am besten mit einem Hinweis direkt auf dem Produkt.

Label „Oft länger gut“
Über 50 Produzenten drucken den Hinweis „Oft länger gut“ bereits auf ihre Produkte — immer direkt beim MHD
© ddp images

Der Quark ist abgelaufen, trägt aber das Label „Oft länger gut“. Und jetzt?
Die Devise lautet: Schauen, riechen, schmecken! Unsere Sinne sind der beste Haltbarkeits-Check. Untersuchen Sie das Produkt: Sind Aussehen und Geruch unverändert? Sie können auch ein wenig probieren und den Geschmack prüfen.

Wie lässt sich Lebensmittelverschwendung darüber hinaus vermeiden?
Mit produktgerechter Lagerung, der richtigen Einstellung des Kühlschranks und planvollem Einkaufen. Falls doch zu viel gekauft wurde, hilft einfrieren.
Wo erfährt der Verbraucher, welche Händler und Hersteller mitmachen? Eine Liste aller teilnehmenden Partner gibt es online: www.toogoodtogo.de

VG-Wort Pixel