
Sie klettert über Mauern und Zäune, wächst am Boden entlang und gedeiht prächtig in Gärten und in Balkonkästen: die Große Kapuzinerkresse. Jetzt wurde die zur Familie der Kreuzblütler gehörende Pflanze vom "Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde" an der Universität Würzburg zur Arzneipflanze des Jahres 2013 ausgerufen. Die Große Kapuzinerkresse zeichnet sich durch einen besonders hohen Vitamin C Gehalt und eine entzündungshemmende Wirkung aus. Verantwortlich dafür sind die in ihr enthaltenen Glucosinolate, die bei der Einnahme durch Enzyme in Senföle umgewandelt werden und die Vermehrung von Bakterien, Viren und Pilzen verhindern. Außerdem bestimmen die Senföle den scharfen Geschmack von Blätter und Blüten.
Ursprünglich stammt die große Kapuzinerkresse aus den Andengebieten Boliviens und Perus und wurde bereits von den Inkas als Heil- und Gartenpflanze genutzt. Ihren Weg nach Europa fand sie Ende des 16. Jahrhunderts. Hier wurde sie aufgrund ihres hohen Vitamin C Gehalts im 18. Jahrhundert verstärkt gegen Skorbut eingesetzt.
Sowohl die hübschen bunten Blüten der Großen Kapuzinerkresse als auch ihre fast kreisrunden Blätter sind essbar. Kapuzinerkresse eignet sich mit ihrem pfeffrig-scharfen Geschmack zur Verfeinerung vieler Gerichte: Sie gibt frischen Salaten eien pikante Note, verfeinert Kartoffelgerichte, schmeckt zu Quark und harmoniert mit kurzgebratenem Fleisch und Fisch. Das feine Senfölaroma der Kapuzinerkresse veredelt außerdem einfache Essige. Die unreifen Knospen werden auch als Kapernersatz verwendet werden.