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Das war die World Class 2014

Am Ende blieb nur noch einer übrig: Charles Joly, Bartender aus der Bar "The Aviary" in Chicago, setzte sich in der vergangenen Woche gegen 47 Konkurrenten aus aller Welt durch und schnappte sich den Titel "Diageo Reserve World Class Bartender Of The Year 2014". Wir waren vor Ort und haben uns von einem der Finalisten verraten lassen, worauf es beim Wettbewerb ankommt.

Inhaltsverzeichnis

World Class - Wettbewerb und Austauschplattform für Bartender

Die World Class wird jährlich vom Spirituosenkonzern Diageo ausgerichtet und versammelt einige der besten Bartender der Welt an einem Ort. In diesem Jahr fand die Finalrunde vom 27. Juli bis zum 2. August in Edinburgh und London statt. Teilnehmer aus über 40 Ländern treten über mehrere Tage und Locations verteilt in unterschiedlichen Challenges gegeneinander an, um am Ende den World Class Bartender Of The Year zu küren. Die Kandidaten für die Finalrunde werden in nationalen Vorentscheiden ermittelt, die Bewertungen erfolgen durch Bartender mit internationaler Erfahrung. Zu den Juroren zählten in diesem Jahr etwa Peter Dorelli, legendärer Chef-Bartender aus der American Bar im Londoner Savoy Hotel, oder Hidetsugu Ueno aus der weltweit renommierten "Bar High Five" in Tokyo. Gemeinsam mit den anwesenden Spirituosenherstellern wird die World Class so zur Austauschplattform und Trendschmiede der internationalen Barszene.

World Class Bartender 2014: Charles Joly mixt seinen Signature Drink "Above the clouds"
World Class Bartender 2014: Charles Joly mixt seinen Signature Drink "Above the clouds"
© Diageo

Innovation, Geschwindigkeit und Lokalkolorit

Die insgesamt neun Challenges forderten von den Finalisten alle Qualitäten ein, die ein Weltklasse-Bartender in sich vereinen muss. Während bei der "Sensory"-Challenge mit einem Cocktail alle Sinne angesprochen werden mussten, sollte bei der "Blend Of Two Worlds"-Challenge ein Johnny Walker Whisky-Cocktail mit einem Twist aus dem Herkunftsland des Bartenders vereint werden. Die "5 Star Challenge" forderte drei klassische Cocktails in der Gourmet-Variante ein, bei der "Tale of two Martinis"-Challenge musste je ein klassischer und ein innovativer Martini-Cocktail präsentiert werden. Für die "Cocktails and the written word"-Challenge sollten sich die Finalisten aus der Literatur inspirieren lassen, während die Anregungen für die "Market & Gastronomy"-Challenges vom Einkauf auf dem Food Market und den Gerichten eines Sternekochs kommen mussten. Abschließend wurde in der Speed Challenge auf Zeit gemixt und in der "Signature Serve"-Challenge die eigenen Signature Drinks präsentiert.

Maxim Kilian: "Es geht um die Gesamt-Performance"

Der deutsche Finalist, Maxim Kilian aus der Bar "The Parlour" in Frankfurt am Main, erklärt, worauf es im Wettbewerb am Ende ankommt: "Wir hatten genug Zeit um uns vorzubereiten. Wenn man hier ist, muss man abschalten und versuchen, cool zu bleiben." Sauberes Handwerk sei zwar unverzichtbar, doch zum Sieg reiche es noch lange nicht: "Es geht nicht nur darum, in den sechs Minuten auf der Bühne eine Glanzleistung zu vollbringen, sondern um die Gesamt-Performance in der ganzen Woche. Es beginnt morgens im Hotel beim Frühstück und endet nachts mit der Verabschiedung in der Bar."

Der Sieger: Charles Joly aus Chicago

Mit seinen Cocktail-Kreationen konnte Maxim Kilian zwar den Kategoriesieg in der "5 Star"-Challenge abräumen, für die Finalrunde der letzten 16 reichte es am Ende nicht. Charles Joly aus der "Aviary" Bar in Chicago sammelte am meisten Punkte und glänzte mit seinem Signature Cocktail "Above the clouds", einem Rum-Cocktail mit Benedictine, Verjus und einem selbstgemachten Gingerbread-Rooibos-Sirup. Er trägt nun für ein Jahr den Titel "World Class Bartender Of The Year". Die World Class 2015 wird in Cape Town, Südafrika stattfinden.