
Alljährlich lockt die Grüne Woche nicht nur Fachleute der Bereiche Landwirtschaft und Gartenbau nach Berlin, sondern vor allem auch Verbraucher. In diesem Jahr kamen sogar 15.000 Besucher mehr zur Messe als noch 2010 - angesichts des aktuellen Lebensmittel-Skandals um Dioxin in Futtermitteln nicht verwunderlich. Immerhin war es erklärtes Ziel der Aussteller, Veranstalter und Schirmherren, Vertrauen zurück zu gewinnen und Misstrauen zu zerstreuen. Die Themen "Qualität und Sicherheit bei Lebensmitteln" standen nicht nur im Fokus der Messe, sondern auch im vorrangigen Interesse der Besucher. Beispielsweise die Sonderschau "Genuss mit gutem Gefühl" zog das Publikum an; sie gewährte einen exklusiven Blick hinter die Kulissen der modernen Lebensmittelproduktion.
Förderpreis Ökologische Landwirtschaft
Besondere Aufmerksamkeit auf der Grünen Woche wird außerdem seit jeher der ökologischen und biodynamischen Landwirtschaft geschenkt. Bundeslandwirtschaftministerin Ilse Aigner vergab am Freitag Nachmittag den Förderpreis Ökologischer Landbau 2011 und ehrte erstmalig zwei Betriebe mit dem ersten Platz. Ausgezeichnet wurde zum einen das ökologische Weingut Janson-Bernhard, dessen Winzerin Christine Bernhard voll auf biodynamische Maßnahmen zur Qualitätssicherung ihrer Rebstöcke setzt, außerdem prämiert wurde der Betrieb Biolandhof Ellenberg in Niedersachsen für seine besonderen Leistungen in Züchtung und Anbau von Bio-Kartoffeln und insbesondere für den Erhalt alter Sorten. Der zweite Preis ging an das Bioland-Kräutergut Dworschak-Fleischmann, das bereits seit 1995 Topfkräuter auf biologischer Basis vertreibt. Der Förderpreis zeichnet jedes Jahr Betriebe aus, die innovativ und ökologisch wirtschaften.
Internationaler Genuss auf der Grünen Woche

Wer vergangene Woche eine kulinarische Weltreise machen wollte, war auf der Grünen Woche in Berlin genau richtig. Aussteller aus 57 Ländern waren angereist und präsentierten ihre Spezialitäten. Am russischen Stand beispielsweise gab es Piroschki und unpolierten Roten Reis, Ruanda hatte Krokodil- und Springbockfleisch im Gepäck, Peru bot Cocktails aus Schwarzem Mais an und Nepal medizinisch wirksame Schwarz-, Grün- und Kräutertees. Besonderes Aufsehen erregte Belgien: Hier gab es die Weltpremiere eines Kokonuss-Bieres. Das Mongozo Coconut Beer wird in der Tradition der belgischen Fruchtbiere mit fair gehandelten Kokosnüssen vergoren.
Gastland Polen

Offizielles Partnerland der Grünen Woche 2011 war Polen. Unsere Nachbarn präsentierten sich zur Eröffnung gut gelaunt in Tracht und boten den Besuchern eine bunte Auswahl polnischer Spezialitäten an. Besonders am Herzen lag dem polnischen Botschaftsrat Dr. Zbigniew Kostecki das Bekanntwerden von polnischen Äpfeln und Kaviar auf dem deutschen und internationalen Markt. Außerdem mitgebracht hatten die Polen Produkte wie Honigwein, Maultaschen, Schafskäse, Saure Gurken oder Gänseschmalz.