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Bifi zum Riesling: Über den neuen Wein von Juliane Eller, Joko Winterscheidt und Matthias Schweighöfer

2017 kam der erste gemeinsame Wein von Winzerin Juliane Eller und ihren beiden "Langzeitpraktikanten", dem Moderator Joko Winterscheidt und Schauspieler Matthias Schweighöfer, heraus. Der dritte, ein Riesling, ist jetzt neu in der Runde. Wir durften ihn schon mal probieren und mit den Freunden ein wenig plaudern.

Was einen erwartet, wenn man Moderator Joko Winterscheidt, Schauspieler Matthias Schweighöfer und Jungwinzerin Juliane Eller gemeinsam trifft? Guter Wein, drei entspannte Typen, gute Freunde – und eine ordentliche Portion Quatsch im Kopf. Seit etwa 2015 machen sie gemeinsame Sache. Da haben sie sich zumindest das erste Mal zusammengesetzt. Zwei Jahre und viele Gläser Wein später brachten sie ihren ersten Wein unter dem Namen III Freunde auf den Markt, einen Grauburgunder. Ein Jahr später folgte ein Rosé und nun ist der Riesling an der Reihe. Dieser zeichnet sich durch Frische, ausgewogene Balance und feine Säure aus.

Warum habt ihr euch für den Riesling entschieden?

Winterscheidt: Jule hat die letzten zwei Jahre bei den Fragen die Füße still gehalten. Jetzt darf sie loslegen wenn es um den Riesling geht.

Eller: Wir haben tatsächlich mit Grauburgunder gestartet, weil Joko Bock auf Grauburgunder hatte und dann den Rosé, weil Matthias ein großer Rosé-Fan ist. Jetzt durfte ich mir was aussuchen und wollte natürlich den Riesling. Die Rebsorte gibt es regionalbedingt bei uns in Rheinhessen. Ich bin persönlich ein großer Riesling-Fan. Und deshalb der Riesling.

Riesling hat ein besonderes Standing. Habt ihr Respekt davor?

Eller: Ja total, aber das macht es am Ende ja auch so spannend. Viele haben bei Riesling Respekt vor der Säure oder trauen sich einfach nicht ran. Unser Riesling ist sehr ausgeglichen, sehr ausbalanciert und sehr rund. Aber trotzdem spannend zu sehen, wie er in der Dreier-Runde da steht und wie er jetzt ankommt.
Für den Sommer ist der Riesling perfekt, weil er so eine Saftigkeit hat, dass man Bock hat, den nächsten Schluck zu trinken. Das ist nichts staubtrockenes, nichts kompliziertes, sondern ein bisschen runder und man hat Trinkfreude.

Welchen Snack würdet ihr dazu essen?

Eller: Ich finde Sushi passt sehr gut dazu.

Schweighöfer: Ich würde ne Bifi nehmen. Oder eine gegrillte Dorade mit Zitrone drüber.

Wie sieht bei euch der gemeinsame Prozess der Arbeit aus? Von der ersten Idee bis zur Umsetzung?

Winterscheidt: Das ist eigentlich relativ unbedarft. Ich glaube das kann man am Beispiel von dem Grauburgunder am besten zeigen, als wir zum ersten Mal gemeinsam losgelegt haben. „Wollen wir einen Grauburgunder machen?“ – „Ja lass nen Grauburgunder machen“ – „Wie machen wir das?“ – „Joa ich würde mal gucken...“. Und dann haben wir einfach losgelegt. Ein intensiver Abstimmungsprozess ging ab dem Moment los, als was in die Flaschen gefüllt werden konnte. Der war in sofern spannend, dass man Jule ehrlich sagen musste: „Sorry, der schmeckt uns nicht“. Was nicht so leicht ist. Oder nicht so leicht war. Aber wir sind offen und ehrlich miteinander umgegangen. Und haben so Juliane klar gemacht, dass wir...

Schweighöfer: ...eine Meinung haben. Wir sind nicht auf den Kopf gefallen.

Winterschiedt: Für Jule war es interessant zu sehen, dass wir nicht die Typen sind, denen alles egal ist, Hauptsache am Ende rollt der Rubel. Es war eher so, dass wir noch mal ne Runde drehen wollten, um das Maximum aus dem Jahrgang rauszuholen. Es waren dann am Ende acht Runden, bevor man zusammengekommen ist.

Eller: Ihr seid bei allem dabei, ob das die Ernte ist, unfiltrierte Weine zu probieren, die verschiedenen Tanks auszuwählen.

Steht ihr denn wirklich selber mit auf dem Feld und packt mit an?

Eller: Joko fährt Traktor.

Schweighöfer: Und Jule und ich diskutieren übers Leben und dass Joko da hinten jetzt nicht abstürzt mit dem Traktor.

Winterscheidt: Jules Vater ist immer ganz in Sorge, wenn ich Traktor fahre. Ich heize ungewöhnlich schnell durch den Weinberg. Ich glaube, dass macht man nicht so. Aber ich freue mich immer, weil das der Teil ist, den ich leisten kann.

Habt ihr dadurch auch noch mal einen anderen Bezug für Nachhaltigkeit und Natur bekommen?

Schweighöfer: Ich war sowieso schon immer so naturverbunden. Die anderen auch.

Eller: Ja, aber es hat bei euch Klick gemacht. Jetzt pflanzen wir hier einen neuen Weinberg an, und du kannst im dritten Jahr ernten und in 15 Jahren ist es irgendwie spannend. Du arbeitest außerdem immer ein Jahr lang auf was hin und das war schon ein Knackpunkt.

Winterscheidt: Du kannst es nicht beschleunigen und das ist das faszinierende. Du hast keine Chance da irgendwie ne Vorspultaste zu drücken. Du musst einfach abwarten und bist darauf angewiesen wie das Wetter ist, wie die Böden sind.

Eller: Genau, und dann muss das ja auch passen.

Winterscheidt: Dann muss zu alldem, was die Natur geleistet hat, noch ein gewisses Handwerk dazukommen. Es ist faszinierend, wie viele Zahnräder da sauber ineinander laufen müssen, um am Ende ne Flasche Wein aufmachen zu können und etwas zu trinken, was dir idealerweise auch schmeckt. Umso ärgerlicher, wenn man dann eine Flasche aufmacht, die nicht schmeckt.

Juliane, du hast damals Joko nach einer Zusammenarbeit gefragt. Hast du auch damit gerechnet, dass er ja sagt?

Eller: Ne. Ich hatte mir damals keine großen Gedanken gemacht. Ich habe mir überlegt, wie man Deutschen Wein irgendwie an junge Leute ran bringen kann. Und wer kann besser die Türen öffnen als die beiden. Das war damals mein Grundgedanke. Ich habe Joko einfach ne Nachricht geschrieben, dann hat es 2 Jahre gedauert. Joko hat im Weingut angerufen und dass wir jetzt heute hier sitzen ist echt verrückt. Wir haben einfach losgelegt und es ist gewachsen.

Hättest du noch Interesse mit jemand anderem zusammenzuarbeiten?

Eller: Nein, nein. Wir drei, sonst niemand.

Winterscheidt: Bis in alle Ewigkeit.

Welcher Wein geht immer und steht als Notration zu Hause?

Schweighöfer: Das ist der Grauburgunder – von III Freunde. Seitdem wir unseren eigenen Wein haben, gibt es nur noch den.

Winterscheidt: Mein Keller quillt auch über. Ich muss dann immer umschichten: Vom Keller in die Wohnung.

Eller: Matthias kommt auch immer mit dem Van angefahren und macht sich den Kofferraum voll. Er geht damit aber auch raus und stellt Gastronomen den Wein vor.

Wie viel Wein ist zu viel Wein?

Winterscheidt: Ich habe ein ganz gutes Gefühl dafür, was generell zu viel ist.

Schweighöfer: Ja das ist eine gute Frage: Wie viel Wein ist zu viel Wein?

Winterscheidt: Ja, dann beantworte du sie doch einfach mal Matthias.
[beide lachen]

Juliane, musst du jeden Tag Wein trinken?

Eller: Es kommt immer auf die Phasen an. Wann immer die Füllung von einem neuen Jahrgang ansteht, probiert man deutlich mehr. So einmal am Tag. Morgens bin ich oft sensibeler was den Geschmack angeht. Da ist man tatsächlich noch frischer und offener. Dann gibt es natürlich auch Tage, an denen man einfach nichts trinkt.
Es ist ja auch sonst eher ein Genuss. Wir reden ja nicht davon, dass du dir einen reinkippst. Man genießt und zelebriert das. Die guten Momente mit Leuten, ein gutes Essen dazu.

Habt ihr eine Lieblingsweinbar bei euch um die Ecke?

Winterscheidt: Lieblingsweinbar? Das ist bei mir zu Hause.

Schweighöfer: Bei mir gibt es nur Bäckerei 3000. Da ist nichts. Da ist kein Weinladen.

Winterscheidt: Ich bin eher jemand, der gerne in den eigenen vier Wänden mit den richtigen Leuten das richtige Fläschchen für den Moment sucht. Und hofft, dass es einfach der schöne Abend wird, den man vor dem geistigen Auge hat.

Was kommt denn nach dem Riesling?

Winterscheidt: Es gibt erst mal keinen Plan außer, dass wir den Grundstock, den wir hingestellt haben, angehen und ausbauen. Den Dreien erst mal unter die Arme greifen.

Eller: Aller guten Dinge sind Drei.

Eine Flasche Riesling kostet 8,90 Euro und ist unter www.dreifreundeweine.de und in gut sortierten Supermärkten erhältlich.

Über Juliane Eller

Juliane Eller ist eine aufstrebende Jungwinzerin. Mit 23 Jahren ist sie in das elterliche Weingut im rheinhessischen Alsheim eingestiegen – und hat das Gut erstmal auf den Kopf gestellt. Weg von großer Technik und einer Vielzahl an Rebsorten, zurück zu den Wurzeln und bester Handarbeit. Diese Entscheidung scheint sich auszuzahlen. Neben dem Projekt III Freunde hat sie auch ihre eigene Weinlinie JUWEL.

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