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Falafel, Kebab, Shakshuka – ein Kochbuch mit Geschichte

Orientalische Küche die begeistert und Fernweh auslöst: Nidal Kersh stellt in seinem Kochbuch die Geschichte seiner zweiten Heimat vor und gewährt einen sehr persönlicher Einblick in arabische Esstraditionen, die tief verwurzelt sind und an manchen Stellen neue Früchte tragen.
Shakshuka: Tomaten-Chili-Eintopf mit pochierten Eiern
Shakshuka: Tomaten-Chili-Eintopf mit pochierten Eiern
© Lennart Weibull

Shakshuka bedeutetdurchschütteln und spiegelt sich in allen Ebenen des gleichnamigen Kochbuchs wieder. Der Autor Nidal Kersh ist in Schweden aufgewachsen, hat einen palästinensischen Vater und eine finnische Mutter. Die arabische Kultur und Küche ist von seiner Kindheit bis ins Erwachsenenalter sehr präsent. Vor dem Hintergrund, dass das Heimatland seines Vaters von vielen Krisen gebeutelt ist, wird klar, wie viel Platz Essen als Kulturgut dort einnimmt.

Kein Gericht wird ohne Brot gegessen. Es dient als Besteckersatz beim Dippen und Löffeln.
Kein Gericht wird ohne Brot gegessen. Es dient als Besteckersatz beim Dippen und Löffeln.
© Lennart Weibull

In dem kleinen Ort Mazra’a im Nordwesten des heutigen Israels lebt seine palästinensische Familie nach wie vor. Ihre Lebensumstände haben sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert, aber was bleibt und verbindet ist das Essen. Durch neue Einflüsse wie die von der marokkanisch-jüdischen Schwägerin oder auch von Nidal Kersh selbst, werden alt bewährte Rezepte neu belebt. So findet unter anderem eine schwedischeVersion derFalafel einen Platz in der Rezeptreihe. Aber auch neue, bisher fremde Gerichte werden nach ein paar orientalischen Abwandlungen zur Leibspeise des Onkels. Aus einem Wiener Kalbsschnitzel, dessen Rezept von den deutschen Juden nach Israel gebracht wurde, wird ein Hähnchenschnitzel in Cornflakes Panade.

Nidal Kersh mit seiner Tante Husnye beim Kräuter pflücken.
Nidal Kersh mit seiner Tante Husnye beim Kräuter pflücken.
© Lennart Weibull

Das Buch lebt von interessanten Hintergrundinformationen zu den einzelnen Rezepten und gelegentlichen Anekdoten aus dem Familienleben von Nidal Kersh. Eindrucksvolle Aufnahmen aus der Umgebung von Mazra’a, sowie sehr intime Einblicke in die Küche der Tante machen die Geschichten der einzelnen Personen, Speisen und Orte sehr nahbar.

Nachdem zunächst auf die Geschichte des Landes und die der Familie eingegangen wird, deckt das Rezeptbuch im Anschluss alle Klassiker der orientalisch-arabischen Küche ab. Neben Fleisch, Fisch und vegetarischen Kreationen werden außerdem typisch arabische Soßen, Dips und Gewürzmischungen vorgestellt. Passend dazu kann man verschiedene Versionen des Pita Brots oder auch das Jerusalem-Brot nachbacken. Am Ende des Rezeptbuches findet man süße Nachspeisen und Getränke.

Der Titel zum Kochbuch
Der Titel zum Kochbuch
© riva Verlag

Falafel, Kebab, Shakshuka - Essen wie in Jerusalem lässt einen in den kulinarischen Reichtum des Nahen Ostens eintauchen. Das Buch bietet Einblicke, die einem sonst selten gewährt werden und erweckt durch seine starke Bildsprache Sehnsucht nach der Ferne.

Das Buch ist im riva Verlag erschienen und gibt es hier für 19,99 Euro zu kaufen.

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