Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus hatte im Sommer die gesamte Ernte der Amflora-Kartoffel beschlagnahmt. Grund hierfür war, dass auf Anbauflächen in Schweden Pflanzen der nicht zugelassenen Gen-Kartoffel Amadea gefunden worden waren. Das Landwirtschaftsministerium hatte daraufhin bis zur Klärung des Sachverhaltes verboten, die Amflora-Ernte zu verwenden. Laut dem Unternehmen Plant Sciene, das die Gen-Kartoffeln anbaut, kam es im Labor zu einer Verwechslung, als Pflanzen von Amflora und Amadea nebeneinander standen. Nun hat Backkaus 120 Tonnen der Ernte zur Verwendung freigegeben, da "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Vermischung mit Amadea stattgefunden hat". Die Kartoffeln dürfen nun im Frühjahr als Pflanzkartoffeln verwendet werden. Etwa 18 Tonnen dagegen müssen vernichtet werden, da sie in Schweden mit Amadea im selben Lager aufbewahrt wurden.
Der Vorfall im Sommer hatte erneut dazu geführt, dass Gentechnik-Gegner ein generelles Anbau-Verbot für Gen-Kartoffeln forderten. Auch wenn Amflora und Amadea nicht für den Verzehr bestimmt sind, könnten konventionelle Bauern vor einer Verunreinigung ihrer Ernten mit gentechnisch veränderten Substanzen nur durch ein Verbot geschützt werden.