Anzeige
Anzeige

Start der BioFach 2011

Alkoholfreies Dinkelbier mit Kirschsaft, die ersten Gewürzmischungen in demeter-Qualität, ein glutenfreies Korn aus Peru namens Canihua und Bio-Lassis in den Sorten Guave und Sweetie - auf der BioFach in Nürnberg werden Messeneuheiten präsentiert. Und es wird diskutiert: Wo steht Bio momentan?

Bio wächst: Messeneuheiten

Eine von zahlreichen Messeneuheiten: alkoholfreies Dinkelbier mit Kirschsaft
Eine von zahlreichen Messeneuheiten: alkoholfreies Dinkelbier mit Kirschsaft
© Ina Lasarzik

Bioprodukte liegen nach wie vor im Trend und der Marktanteil steigt. Der deutsche Bio-Markt erzielte 2010 ein Umsatzplus von zwei Prozent. Angebot und Vielfalt der Produkte nehmen zu, das ist auch auf der BioFach zu erkennen. In Halle neun sind die Messeneuheiten am Neuheitenstand versammelt. Aus den Bereichen Grundnahrungsmittel, Feinkost und Gewürze, Convenience, Milch- und Molkereiprodukte, Back- und Süßwaren, Getränke und Naturwaren können die Messebesucher hier die neuen Produkte, die teilweise noch gar nicht auf dem Markt sind, anschauen und die Messeneuheit 2011 wählen. Denn dieses Jahr werden erstmals die "Best New Product Awards" vergeben. Die Auswahl ist groß: von "Dinx", einem alkoholfreien Dinkelbier mit Kirschsaft und Agavendicksaft, über einen süßen und glutenfreien Riegel mit Canihua-Körner aus Peru, bis hin zu Bio-Lassi mit Guave oder Sweetie-Frucht. An den internationalen Ständen gibt es ebenfalls Neues zu entdecken wie Bio-Kekse mit Matcha Tee-Cremefüllung aus Italien und fermentierten, schwarzen Bio-Knoblauch aus China.

Bio ist angekommen - wie geht es weiter?

Neben der Vorstellung von Bio-Produkten und dem Kontakt zwischen Ausstellern, Fachbesuchern, Presse und Politik, ist die BioFach auch eine Plattform für Diskussionen, Hintergrundwissen und Branchenwissen. Experten reden in sechs Veranstaltungen über das diesjährige Schwerpunktthema Welternährung. Bioverbände informieren an ihren Ständen über ihre Leitfäden, Entwicklungen und Ziele.

Für Renée Herrnkind von demeter, dem Verband für ökologischen Anbau auf anthroposophischer Grundlage, ist Bio in Deutschland angekommen. Jetzt gelte es, über die Unterschiede zu informieren, denn auch bei Bio gäbe es Qualitätsunterschiede. So seien beispielsweise nach demeter-Kriterien bei der Produktion von Bioprodukten 13 Zusatzstoffe erlaubt. Wer nach EU-Bio-Verordnung produziert, dürfe 47 Zusatzstoffe verwenden. Für 2011 wünsche sie sich, dass der Aspekt Tierhaltung genauer angeschaut wird: "Was machen wir mit den Tieren auf den Höfen - wo ziehen wir die Grenzen?"

Gerald Wehe, Pressesprecher vom ökologischen Anbauverband Bioland, erhofft sich nach dem Dioxinskandal Anfang des Jahres eine langfristige Wirkung. Grundsatzfragen sollten weiterhin diskutiert werden: "Was für eine Landwirtschaft und Tierhaltung wollen wir?" Der Leitspruch von Bioland auf der BioFach dieses Jahr lautet "Landwirtschaft der Zukunft". Für die Zukunft wünscht sich Gerald Wehe Subventionen mit Bindung an ökologischen und sozialen Leistungen. Der Bio-Markt in Deutschland sei in den letzten Jahren stärker angestiegen als die Bioflächen. Es gäbe immer mehr Bio-Supermärkte und der Naturkostfachhandel sei um acht Prozent gewachsen. Immer mehr Bio-Produkte würden importiert. Daher plädiert Wehe dafür, mehr Betriebe und Flächen in Deutschland auf Bio umzustellen.

VG-Wort Pixel