
Der Nahrungsmittelpreis-Index der Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) der Vereinten Nationen ist zurzeit auf einem Rekordhoch. Die Preise für Speiseöle, Fleisch und Getreide stiegen im Jahr 2010 weltweit kontinuierlich an. Die Lage ist zwar laut Experten noch nicht so besorgniserregend wie 2008, doch sollte es insbesondere bei Mais und Weizen zu Missernten kommen, könnte sich die Situation zusätzlich verschlechtern. Stabil ist hingegen der Reispreis, ein Rohstoff, der für drei Milliarden Menschen in Asien das Hauptnahrungsmittel ist. Langfristig kann dem Trend vor allem durch eine Stärkung der Kleinbauern in Entwicklungsländern entgegen gewirkt werden.
Die steigenden Preise haben ihre Ursachen allerdings nicht nur in der Nahrungsmittelknappheit, sondern auch in Finanzspekulationen, die zu Schwankungen an den Rohstoffmärkten führen. Außerdem sind natürliche Ressourcen und fruchtbare Böden weltweit sehr ungleich verteilt. Wissenschaftler des "Institut national de la recherche agronomique" (INRA) in Paris rufen Menschen in Industrieländern nun dazu auf, weniger zu essen, um die Ernährung der Weltbevölkerung langfristig zu sichern. Gemäß einer INRA-Studie werden im Jahr 2050 eine Milliarde Menschen an Unterernährung leiden, während geschätzte 700 Millionen überernährt sein werden. Ob eine solche Umschichtung der Produktivität überhaupt machbar ist, muss sich erst noch erweisen. Wer konkret helfen will, sollte Lebensmittel aus Entwicklungsländern wie Kaffee oder Schokolade immer mit Fair Trade-Siegel kaufen. Außerdem verwenden Hilfsorganisationen wie "Brot für die Welt" Ihre Spenden für den Ausbau einer nachhaltigen Landwirtschaft in Entwicklungsländern. Weitere vertrauenswürdige Hilfsorganisationen finden Sie auf der Seite des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.