
Die BSE-Krise war schuld daran, dass die USA den Import von Haggis 1989 verboten haben. Ein Bann mit dem viele der sechs Millionen schottischstämmigen US-Amerikaner mehr als unzufrieden waren. Als die schottische Gemeinde nun am 25. Januar die traditionelle "Burns Night" in Gedenken an den Schriftsteller Robert Burns wieder einmal ganz untypisch ohne Haggis feierte, nahmen die Gerüchte über ein Ende der Haggis-Prohibition überhand. Zahlreiche britische Medien berichteten, dass das Verbot aufgehoben würde und auch auf Twitter wurde dieser kulinarische Erfolg Schottlands schon gefeiert. Die Freude währte allerdings nur kurz, denn das US-Landwirtschaftsministerium dementierte die Haggis-Zulassung umgehend. Zwar solle es, laut einem Ministeriums-Sprecher, eine Neubewertung des Imports von Rind- und Lammprodukten geben, doch sei der zeitliche Rahmen dafür noch nicht klar. Auch bei einer neuen Regelung ist es unwahrscheinlich, dass Haggis in den USA wieder erlaubt würde, da die Spezialität bis zu 15 Prozent Schafslunge enthält: In den USA ist der Verkauf von Produkten mit Schafslunge schon seit 1971 verboten. Für die traditionellen Schotten ist Haggis ohne Schafslunge aber kein Haggis. Voraussichtlich werden die Schotten in den USA also noch lange auf das echte Haggis warten müssen.