Vom Duftwasser zum Genussmittel
Die Geschichte des Brennerhandwerks startet in Zeiten, in denen an Alkohol als Genussmittel noch kaum zu denken war: Vielmehr bot die Destillation neue Möglichkeiten zur Konservierung von Düften und medizinischen Wirkstoffen aus Kräutern. Doch mit steigendem Wissen über die physikalischen und chemischen Prozesse des Brennens stieg auch das Interesse am genussvollen Konsum der destillierten Produkte. Schon im Vorwort von Geistige Getränke liefern die Autoren (u.a. Brenner Christoph Keller von der Stählemühle) viel Hintergrundwissen, ohne sich in wissenschaftlichen Details zu verlieren. Der Hauptteil des Buches ist in die verschiedenen Spirituosen-Kategorien unterteilt und stellt die handwerklichen Hersteller anhand kurzer Portraits in den Vordergrund.

Eine hochprozentige Weltreise
Hochprozentige Alkoholika werden auf der ganzen Welt hergestellt. In manchen Regionen ist die Tradition jedoch so tief verwurzelt, dass sie in die lokale Identität übergegangen ist: Whisky in Schottland, Tequila und Mezcal in Mexiko sowie Rum in der Karibik sind nur die bekanntesten Beispiele. Andere Spirituosen werden hingegen auf der ganzen Welt nach regional unterschiedlichen Rezepten hergestellt, zum Beispiel Obstbrände, Gin oder traubenbasierte Brände wie Cognac und Pisco. Die Vielfalt innerhalb der einzelnen Spirituosenkategorien wird mit zahlreichen Portraits von kleinen Herstellern greifbar gemacht. Auf diese Weise erhält der Leser nicht nur stilvolle Einkaufstipps, sondern detailverliebte Einblicke in die internationale Trinkkultur.

Geistige Getränke ist im Gestalten Verlag erschienen, kostet 38 Euro und kann hier
bestellt werden.