
Wissenschafter der Universität von Kalifornien und der Bewegung Nature Conservancy berichten in der Januar-Ausgabe des amerikanischen Wissenschaftsmagazins "BioScience", dass die wilde Auster vom Aussterben bedroht sei. Für eine breit angelegte Studie verglichen die Forscher die aktuellen Austernbestände mit historischen Statistiken und Informationen aus den letzten 130 Jahren. Die Zahlen ergaben: rund 85 Prozent aller natürlichen Austernvorkommen weltweit sind mittlerweile verschwunden. Schuld sei neben einer extremem Überfischung in den letzten Jahrzehnten vor allem die zunehmende Verschmutzung der Weltmeere. Unter ihr hat die Familie der Muscheln, zu denen auch die Auster gehört, besonders zu leiden: Muscheln übernehmen im Ökosystem Meer eine wichtige Rolle, indem sie Schmutz und Schadstoffe aus dem Wasser filtern. Um die restlichen Austernbänke zu schützen, empfehlen die Forscher einen Stopp der Austernfischerei und generelle Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität. So könnte sich der Bestand eventuell auch wieder erholen.
Auf Austern auf dem Speiseplan verzichten muss wohl auch in Zukunft niemand: Mittlerweile stammen rund 90 Prozent aller verzehrten Austern aus Aquakulturen, überwiegend aus Asien.