Fanesca: Ostern wie in Ecuador
In der Woche vor Ostern wird in Ecuador eine traditionelle Suppe namens Fanesca zubereitet und mit der ganzen Familie als erster Gang eines Mittagsmenüs gegessen. Außerhalb der Osterzeit kommt die Festtagssuppe nicht auf den Tisch und somit ist die reichhaltige Fischsuppe etwas ganz besonderes in Ecuador.
Fanesca: Eine Hülle von Hülsenfrüchten
Die Fanesca ist sehr sättigend. Das liegt nicht zuletzt an dem hohen Anteil an Hülsenfrüchten, die in der Suppe enthalten sind. Zunächst kommen verschiedene Sorten Mais in die Fanesca, zum einen der gewöhnliche Zuckermais, zum anderen ein spezieller Inka-Mais mit dem Namen Mote.
Auch Bohnen dürfen in dem herzhaften Gericht auf keinen Fall fehlen. Dabei ist die Auswahl groß. In Ecuador selbst werden für die Fanesca teilweise Bohnen verwendet, die nur in den Anden wachsen und in Südamerika frisch erhältlich sind. Aber natürlich kann man auch mit dem deutschen Bohnenangebot prima eine Fanesca zubereiten. In jedem Fall ist es üblich, gleich mehrere Sorten zu verwenden. Geeignet sind zum Beispiel Kidneybohnen, weiße Bohnen, Saubohnen oder auch Augenbohnen. Im Grunde können Sie die Fanesca getrost mit Ihren Lieblingsbohnen zubereiten. Dabei können Sie Konserven oder getrocknete Ware verwenden.
Damit aber noch nicht genug der Hülsenfrüchte. Eine Fanesca enthält außerdem noch Erbsen und Linsen.
Fanesca: Was noch hinein gehört
Eine wichtige Zutat der Fanesca ist Bacalao. Es handelt sich dabei um gesalzenen, getrockneten Fisch. Bevor er in die Suppe darf, muss er allerdings einige Stunden eingeweicht werden. Des Weiteren gehören in eine Fanesca gelbes und weißes Kürbisfleisch, gekochter Reis, Lauch, in Milch eingelegte Erdnüsse und Melocco, eine ecuadorianische Knollenart. Gewürzt wird mit reichlich Knoblauch, Kreuzkümmel, Peperoni und Zucker. Salz müssen Sie in der Regel nur sehr wenig hinzu geben, da der Bacalao schon ausreichend davon mitbringt.
Außerdem wird die Fanesca kurz vor der Fertigstellung mit Sahne und Eigelb angereichert. Zum Anbraten der Zutaten wird eine Mischung aus Öl und Butter verwendet. Eine schöne gelbe Farbe erhält die Fanesca durch ein Gewürz namens Achiote. Es handelt sich um die roten Samen des Annattostrauches, der in den Südamerikanischen Tropen wächst. Übrigens wird die Fanesca nicht nur mit Wasser, sondern auch mit Milch gekocht.
Fanesca: Üppige Einlagen
Als ob die reichhaltigen Grundzutaten noch nicht ausreichen würden, gibt man in Ecuador noch üppige Einlagen in die Fanesca. Dazu gehören zum Beispiel gebratene Kochbananen und frittierte Teigtaschen sowie gekochte Eier und geriebener Käse. Ein paar leichtere Zutaten erfüllen den Zweck der Dekoration. Die Fanesca krönen nämlich auch frische Petersilie und feine Paprikastreifen.
Fanesca: Religiöse Hintergründe
In der Fastenzeit vor Ostern streichen die streng gläubigen Ecuadorianer rotes Fleisch von den Speiseplänen. Erst am Ostersonntag darf wieder Fleisch aufgetischt werden. Die Fanesca wird daher als sättigende und nährstoffreiche Alternative für die fleischlose Periode angesehen.