Wodka
Wodka bedeutet wörtlich aus dem russischen übersetzt Wässerchen. Das beschreibt auch recht gut, wie in seiner Heimat mit dem hochprozentigen Getränk umgegangen wird. Es ist völlig normal in Russland, Wodka zu einem normalen Mittag- oder Abendessen zu reichen. Das aus Roggen, Gerste, Weizen oder Kartoffeln hergestellte Getränk ist aber entgegen der allgemeinen Meinung nicht Russlands offizielles Nationalgetränk. Das nämlich heißt Kwaß.
Medowucha
Bei Medowucha handelt es sich um ein sehr altes russisches Getränk auf Honigbasis.
Das alkoholhaltige Getränk ließ sich früher sehr schwer herstellen. Bevor man in Produktion gehen konnte, musste der Honig bis zu fünfzehn Jahre lang in Fässern gären. Später wurde eine Methode entwickelt, bei der der Honig aufgekocht wurde. Das verkürzte die Medowucha-Produktion auf einen Monat.
Im Laufe der Zeit wurde das Honiggetränk allerdings vom Wein verdrängt und kam in Russland lange Zeit nur noch sehr selten auf den Tisch. Seit einigen Jahren aber erfreut sich Medowucha wieder wachsender Beliebtheit und wird inzwischen nicht mehr nur aus Honig sondern immer häufiger auch aus Beeren gewonnen, und es gibt auch alkohlfreie Varianten.
Kwaß
Dieses Getränk ist den meisten Leuten außerhalb Russlands unbekannt - in Russland selbst aber gilt es als Nationalgetränk.
Das erfrischende Gärungsgetränk wurde früher aus Getreide oder Stutenmilch hergestellt. Gärungsstarter war damals in der Regel Sauerkraut. Außerdem wurde Kwaß gern mit Kräutern und Früchten aromatisiert.
Heute versteht man unter dem Begriff vor allem einen Brottrunk, aber auch ein Leichtbier trägt den Namen Kwaß. Es hat nur 0,5% Alkohol und wird aus Roggenmalz, Zucker, Wasser, Pfefferminze und Hefe hergestellt.
In russischen Supermärkten findet man Kwaß heute in Flaschen abgefüllt. Einige Russen stellen das Getränk aber in alter Tradition auch immer noch zu Hause her.
Tee
Wenn man an Teetrinkernationen denkt, kommt einem vermutlich nicht als erstes Russland in den Sinn. Doch weit gefehlt - Die Russen nahmen bereits zu Zarenzeiten beachtliche Mengen an Tee zu sich und bis heute hat sich daran nichts geändert. Tee gilt neben Kwaß sogar als Nationalgetränk.
In den kalten, dunklen Wintern Russlands kommt kein Haushalt ohne einen Samowar aus. Die traditionelle Teemaschine wurde früher meist aus Messing gefertigt und zum Teil aufwändig bemalt. Somit war sie nicht nur ein praktischer Gebrauchsgegenstand, sondern auch eine Zierde für jeden Haushalt. Deshalb war ein Samowar in Russland auch ein klassisches Hochzeitsgeschenk. Heute wird Messing oft durch Edelstahl ersetzt.
In traditionellen Geräten wurde mit Holzkohle im unteren Kessel des Gerätes Wasser zum Kochen gebracht. Die glimmende Kohle hielt dann sehr lange das Wasser und die darüber stehende Kanne mit Teeextrakten warm. Der Tee selbst war sehr hoch konzentriert. Deswegen wurde mittels eines kleinen Hahnes nur ein wenig davon in eine Tasse gegeben und mit heißem Wasser aufgefüllt. Das Prinzip ist auch heute noch das gleiche, allerdings werden moderne Samowars mit Strom statt Holzkohle betrieben.
Sbiten
Sbiten war früher ein sehr weit verbreitetes Getränk in Russland und wurde vor allem als wärmendes Getränk in der kalten Jahreszeit genutzt. Inzwischen ist Tee aber weitaus beliebter für diesen Zweck.
Sbiten wird, ähnlich wie Medowucha, auf Honigbasis hergestellt. Hinzu kommen außerdem Wasser, Gewürze und Kräuter. Wegen seines süßlich-würzigen Geschmacks wurde die alkoholhaltige Variante von Ausländern oft als russischer Glühwein bezeichnet.