Sanddorn: die Pflanze
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Sanddorn ist ein stacheliger Strauch, der ursprünglich aus Tibet stammt. Heute wächst er auch bei uns in Europa besonders in Küstennähe, da er auf Sandboden gedeiht. Hier in Deutschland wächst er daher überwiegend im Norden an der Küste. Sanddorn ist eine widerstandsfähige Pflanze. Er überlebt starke Kälte, Hitze und Trockenheit. Die gelbroten Früchte sind Scheinfrüchte. Ihr saftiges Fruchtfleisch umhüllt die eigentliche nussartige Frucht. Die Früchte schmecken herb und sehr sauer und sind am aromatischsten vor der Vollreife.
Inhaltsstoffe des Sanddorn
Sanddorn ist reich an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Er enthält zum Beispiel Vitamin A, C, E und fast alle B-Vitamine. Außerdem Kalzium, Magnesium, Mangan und Eisen. Des Weiteren liefert er ungesättigte Fettsäuren. Der Körper kann daher die fettlöslichen Vitamine des Sanddorn ohne zusätzliche Fettzugabe aufnehmen. Dem Sanddorn werden etliche heilende Wirkungen zugeschrieben. Sein hoher Vitamin C-Gehalt – der den einer Zitrone um ein Vielfaches übersteigt – soll das Immunsystem stärken, gegen Infekte und nach einer Krankheit kraftspendend wirken. Sanddorn kann Vegetariern und Veganern, die oft unter Vitamin B12-Mangel leiden, als Nahrungsergänzungsmittel dienen.
Sanddorn-Ernte
Die Ernte im Spätherbst zwischen August und Oktober ist sehr aufwendig, da die Pflanze dornig ist und die Beeren schnell platzen. Es gibt verschieden Erntemöglichkeiten.
Das Melken: Man presst den Saft direkt aus den Beeren am Ast. Abschütteln oder Abstreifen: Ein Tuch wird unter den Strauch ausgebreitet und die Beeren werden mit Hilfe von Holzwerkzeugen vom Ast entfernt. Diese beiden Methoden sind schädlich für die Pflanze, der Ertrag ist schlecht und die Verletzungsgefahr ist groß. Am besten ist das Verfahren, ausgewählte Zweige mit besonders vielen Beeren vom Strauch zu schneiden. Anschließend werden sie bei -38°C schockgefrostet und nach 3-4 Tagen werden die Beeren von einer Rüttelmaschine vom Strauch gelöst. Nun werden sie bis zum Verkauf weiter tiefgekühlt oder weiterverarbeitet.
Verwendung des Sanddorn
In Deutschland ist Sanddorn meist in verarbeiteter Form erhältlich, also als Saft, Mus, eingedicktes Mark, Tee, Sirup, Marmelade, Bonbons oder Tabletten und Kosmetika. Jedoch gilt: je weniger verarbeitet der Sanddorn ist, desto besser die Wirkung der Inhaltsstoffe. Demzufolge sollte man entweder Saft oder Mus zu sich nehmen, um zum Beispiel einer Erkältung aus dem Weg zu gehen. Da Sanddorn sehr sauer schmeckt, ist er in frischer Form schwer zu finden. Ein Tipp ist die Tiefkühlabteilung russischer Lebensmittelgeschäfte. Auch die verarbeiteten Produkte sollten nicht pur, sondern in Milchreis, Müsli, Milchprodukten, Saucen, Wein oder als Brotaufstrich verzehrt werden, dann schmecken sie besser.