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Perlwein im internationalen Sprachgebrauch
Perlwein unterscheidet sich vom normalen Wein durch eine zweite Gärung. Während dieses Veredelungsprozesses entwickelt er seinen Kohlendioxidgehalt und bildet nach dem Einfüllen im Glas kleine Bläschen. Die Bezeichnung „Sekt“ ist eher in Deutschland und Österreich üblich. Im Englischen wird der Begriff „Sparkling Wine“ verwendet. Eine besonders edle Variante ist Champagner, der ausschließlich in dem französischen Gebiet Champagne hergestellt werden darf. In Italien wird “Spumante“ getrunken, hier sind Prosecco und Asti bekannt. Weiterhin gibt es „Cava“ aus Spanien und Krimsekt oder „Schampanskoje“ aus der Ukraine.

Der Begriff „Deutscher Sekt“ muss einige rechtliche Auflagen erfüllen. Für seine Herstellung dürfen ausschließlich Weine aus den 13 Weinanbaugebieten Deutschlands verwendet werden. Außerdem muss er mindestens neun Monate reifen. Sein Alkoholgehalt muss mindestens bei 10% liegen und überschreitet selten 12%. Zu den bekanntesten deutschen Sektherstellern zählen die Sektkellereien Henkell, Mumm und Rotkäppchen.
Herstellung in der Sektkellerei
Für die Herstellung von Sekt ist nicht der Zuckeranteil, sondern der Säureanteil der Trauben von Bedeutung. Die Trauben entwickeln mit zunehmender Reife einen höheren Zucker- und niedrigeren Säureanteil. Deshalb findet die Weinlese für Sekt vor der allgemeinen Traubenlese statt. Die Säure sorgt dann im Sekt für einen vollen Geschmack.
Eine erste Gärung erfolgt durch spezielle Sekthefen, sodass ein Jungwein entsteht. Für die Herstellung von Sekt findet häufig eine Mischung verschiedener Jungweinsorten aus unterschiedlichen Anbauregionen, Lagen und sogar Jahrgängen statt. Diese Mischung wird als Cuvée bezeichnet und hat eine ausbalancierte Qualität und einen einheitlichen Geschmack.

Nun erfolgt die zweite Gärung, für die dem Cuvée eine Dosage zugeführt wird, die Hefen und Zucker enthält. Dieser Zusatz gibt dem Sekt seine Süße und darf den Alkoholgehalt nicht mehr als 0,5%. erhöhen. Der Restzuckergehalt entscheidet darüber, ob der Sekt trocken, halbtrocken oder lieblich ist. Damit das entstehende Kohlendioxid nicht entweicht, muss diese Gärung unter geschlossenen Druckverhältnissen stattfinden. Die nach der zweiten Gärung abgestorbenen Hefen verursachen eine Trübung des Schaumweins und müssen daher entfernt werden. Bei der Flaschengärungin Originalflaschen ist dies ein komplizierter Vorgang. Eine weitere Methode besteht in einer Gärung in großen Edelstahlbehältnissen mit anschließender Filterung. Dabei wird der Sekt auf Minusgrade herunter gekühlt, unter Gegendruck gefiltert und anschließend in neue Flaschen gefüllt. Die Flaschen werden durch einen Korken geschlossen und mit einem Drahtbügel, der Agraffe, gesichert, damit der Korken nicht herausschießt. Die Flaschengärung gilt als hochwertigere Variante der Sektherstellung.
Sekt einkaufen und lagern
Eine EU-Verordnung schreibt vor, dass Sekt in einer Flasche mit pilzförmigen Verschluss verkauft werden muss. Wenn auf dem Etikett Rebsorte, Jahrgang und Herkunft stehen, stammen mindestens 75% der verwendeten Trauben aus diesem Gebiet oder diesem Jahr. Um den Sekt möglichst lange frisch zu halten, empfiehlt es sich, ihn dunkel und kühl bei Temperaturen von etwa 13 °C zu lagern.
Sekt richtig öffnen

Der Sekt steht in der Flasche unter hohem Druck, deshalb ist beim Öffnen Vorsicht geboten. Um eine Sektflasche sicher zu öffnen, sollten Sie den Korken nicht ziehen, sondern den Drahtbügel entfernen und den Korken langsam heraus drehen. Wenn dies schwer geht, können Sie ihn festhalten und die Flasche drehen. Falls er besonders feststeckt, können Sie auch eine spezielle Sektzange zum Öffnen der Flasche verwenden. Beim Öffnen sollten Sie den Verschluss gut festhalten, damit das Kohlendioxid langsam entweichen kann und der Sekt nicht heraussprudelt. Damit auch nichts und niemand zu Schaden kommt, sollten Sie die Sektflasche beim Öffnen nicht auf andere Menschen oder zerbrechliche Gegenstände zielen.
Sekt richtig servieren

Sekt serviert man in langen, schlanken Gläsern oder in Kelchgläsern. So können sich Kohlendioxidbläschen und Bukett am besten entwickeln. Damit der Sekt auch wirklich schön perlen kann, müssen die Gläser vorher durch sorgfältiges Spülen in heißem Wasser gereinigt werden. Die Gläser sollten nur zu 2/3 gefüllt sein. Die optimale Trinktemperatur für Sekt liegt bei 6 – 8 °C für weiße und rosé-farbene Sekte. Roter Sekt darf zwei Grad wärmer sein.