Sojabohnen: Herkunft und Merkmale
Sojabohnen gehören zu den Schmetterlingsblütlern und damit zu den Hülsenfrüchten. Die Nutzpflanze wird häufig auch nur kurz Soja genannt. Sojabohnen gehören zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt und stammen ursprünglich aus China. Dort wurden sie vor rund 5000 Jahren kultiviert und galten als eines der 5 heiligen Körner. (Neben Sojabohnen gehörten noch Reis, Weizen, Gerste und Hirse dazu.) Sojabohnen waren eigentlich schon ab dem 17. Jahrhundert in Europa bekannt, wurden aber 1872 in Österreich zum ersten Mal für die Pflanzenzucht bearbeitet. In den USA werden seit Anfang des 20. Jahrhunderts Sojabohnen im großen Stil angebaut und inzwischen sind sie auf der ganzen Welt bekannt und beliebt. China, Indien, Indonesien, Afrika, Philippinen, USA, Brasilien, Argentinien, Bolivien, Paraguay und Russland sind die Hauptanbaugebiete für Sojabohnen. In einigen Ländern werden allerdings gentechnisch veränderte Sojabohnen angebaut. Sojabohnen sind die wichtigsten Nutzpflanzen der Welt.
In den 2 bis 10 cm langen Hülsen der Sojabohnen wachsen jeweils bis zu 5 Samen heran. Diese können braun, gelb, weiß, grün oder schwarz-violett sein und auch in ihrer Form variieren. Sojabohnen Samen können rund, ei- oder nierenförmig und dabei flach oder gewölbt sein.
Sojabohnen: Einkauf, Lagerung und Verarbeitung
Sojabohnen sind bei uns meist getrocknet erhältlich. Sie können Sie luftdicht, dunkel und trocken beinahe unbegrenzt lagern, mindestens aber ein Jahr. Wenn Sie frische Sojabohnen erstehen möchten, dann versuchen Sie es in Asia-Shops. Die frischen Schoten sind im Kühlschrank etwa 2 Tage haltbar. Wenn Sie nur die Samen aus den frischen Sojabohnen verwenden möchten, sollten Sie sie bis zur Verarbeitung in ihren Hülsen lassen. Denn die Kerne der Sojabohnen verderben alleine leider sehr schnell.
Sowohl die Samen als auch die ganzen Sojabohnen werden einfach in Wasser gekocht, bis sie weich sind. Wer Edamame (Japanisch für Sojabohnen) in einem asiatischen Restaurant bestellt, erhält übrigens junge vor der Reife gepflückte Sojabohnen, die mit viel Salz gedämpft oder gekocht wurden - ein beliebter japanischer Snack zu Bier.
Vor allem in den USA, aber auch in anderen Ländern werden genmanipulierte Sojabohnen angebaut. Wer das vermeiden möchte, sollte auf Sojabohnen aus biologischem Anbau setzen.
Sojabohnen Produkt: Sojaöl
Ein Großteil der Sojabohnen wird nicht in ihrem Ursprungszustand verzehrt, sondern zu vielseitigen Produkten weiterverarbeitet. Wir stellen Ihnen die wichtigsten vor:
Sojaöl: Ein großer Anteil der Sojabohnen wird zu Öl verarbeitet, das in der kalten Küche oder zur Herstellung von Margarine und Bratfetten Verwendung findet. Interessanterweise kann das Öl aus Sojabohnen auch als Ersatz für Erdöl als Kraftstoff dienen und wird in der Kosmetikindustrie eingesetzt.
Sojamilch: Genau genommen muss das Getränk aus Sojabohnen bei uns als Sojadrink bezeichnet werden. Hergestellt wird der Milchersatz aus getrockneten gelben Sojabohnen. Der Nährstoffgehalt ist dem der Kuhmilch recht ähnlich, dennoch werden Getränke aus Sojabohnen häufig mit Vitamin B12 und Calcium angereichert. Es gibt sie in vielen Geschmacksrichtungen.
Sojafleisch: Aus gemahlenen Sojabohnen hergestellt, erinnert das Geschnetzelte geschmacklich etwas an Kalbfleisch. Das "Fleisch" aus Sojabohnen wird z.B. für Saucen verwendet und muss vor der Verarbeitung in Wasser oder Brühe quellen.
Sojasauce: Der Klassiker zu Sushi wird aus gerösteten und gemahlenen Sojabohnen und anderen Zutaten hergestellt. Am bekanntesten sind die japanische und die chinesische Sojabohnen Sauce. Sie dient nicht nur als Dip für rohe Fischhappen. Die salzig-würzige Sauce aus Sojabohnen eignet sich auch zum Marinieren von Fleisch und Würzen von Pfannengerichten.
Tempeh: Sojabohnen werden geschält, gekocht, mit Schimmelpilzen geimpft und in Folie ausgereift. Das Brot aus Sojabohnen erhalten Sie in Bioläden und Reformhäusern. In dieser Form eignen sich Sojabohnen als Fleischersatz und können gebraten, frittiert oder gekocht werden.
Miso: Die Grundlage für die japanische Gewürzpaste sind gegorene Sojabohnen, Kochsalz und Getreide. So zubereitet werden Sojabohnen als Suppengrundlage oder Gewürz für verschiedene Gerichte verwendet.
Rezepte mit Sojabohnen Produkten
Sojabohnen werden zu vielen Produkten verarbeitet. Hier finden Sie Rezepte mit Tofu, Sojasauce und Miso - allesamt Produkte aus Sojabohnen.
Sojabohnen: Inhaltsstoffe
Sojabohnen sind wahre Gesundheitsbomben! Sie enthalten einen sehr hohen Eiweißanteil und darüber hinaus acht essentielle Aminosäuren, die der Mensch zum Aufbau von körpereigenem Protein benötigt. Außerdem stecken in Sojabohnen die Vitamine B1, B2 und E, sowie Eisen und Magnesium. Den sekundären Pflanzenstoffen in Sojabohnen sagt man viele positive Eigenschaften nach. So sollen sie beispielsweise gut für Haut und Haar sein, den Cholesterinspiegel und das Herzinfarkt-Risiko senken und Beschwerden in der Menopause lindern. Natürlich sind Sojabohnen kein Wundermittel. Es bedarf auch einer insgesamt gesunden Ernährung, um die genannten Effekte erzielen zu können. Aber ganz sicher lohnt es sich, regelmäßig Sojabohnen oder aus ihnen hergestellte Produkte regelmäßig zu verzehren.