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Essen in Südafrika

Südafrikas Küche spiegelt die bewegte Geschichte des Landes mit ihren mannigfaltigen Einflüssen wieder. Die Kapküche wurde durch niederländische Einwanderer und deren indonesische Sklaven geprägt. Auch indische sowie britische Immigranten brachten ihr Essen mit. Die verwendeten Zutaten stammen meist aus der Region.

Von der Township-Tour mit deftiger Verköstigung bis zum edlen Gourmetrestaurant reicht die kulinarische Palette, die Südafrika-Besucher erwartet. Die Küche erweist sich als vielschichtig, doch einige Gerichte haben sich inzwischen zu Klassikern entwickelt und gehören zu einem Südafrika-Urlaub dazu.

Südafrikanische Esskultur

Schmackhafte Fleischspieße, Sosaties, werden gern beim südafrikanischen Grillen, dem Braai, zubereitet
Schmackhafte Fleischspieße, Sosaties, werden gern beim südafrikanischen Grillen, dem Braai, zubereitet
© Wolfgang Schardt

Südafrika ist ein Land der Fleischliebhaber, insbesondere Braais erfreuen sich bei der schwarzen wie der weißen Bevölkerung großer Beliebtheit. Dabei handelt es sich um die südafrikanische Art des Grillens, bei der beispielsweise Sosaties, Fleischspieße, oder Boerewors, die südafrikanische Bauernwurst, zubereitet werden. Besonders beliebte Fleischsorten sind Rind, Lamm und Hühnchen. In teureren Restaurants wird Wildfleisch wie Strauß, Springbock, Kudu, Krokodil oder Zebra angeboten. An den Küsten bereiten die Südafrikaner Braai häufig mit Fisch zu. Das am weitesten verbreitete Getreide ist Mais, der beispielsweise zu Mielie Pap, einem traditionellen afrikanischen Brei verarbeitet wird. Auch Sorghum, Süßkartoffeln und Kürbisse werden von der ländlichen Bevölkerung angebaut. Mais, Süßkartoffeln und Kürbisse wurden von Bantuvölkern mitgebracht, die aus dem Norden nach Südafrika eingewandert sind.

Biltong, getrocknetes Rind- oder Wildfleisch, ist ein beliebter Snack in Südafrika
Biltong, getrocknetes Rind- oder Wildfleisch, ist ein beliebter Snack in Südafrika
© elena moiseeva

Fleisch wird in Südafrika oft und gern in Form von Biltong verzehrt. Dabei handelt es sich um Rindfleisch, das mit Salz, Zucker, Gewürzen und Essig eingerieben und anschließend getrocknet wird. Neben Biltong aus Rindfleisch wird auch Biltong aus Wildfleisch angeboten, das weniger Fett enthält. Die Herstellung von Biltong geht auf die Buren zurück, die Fleisch im heißen südafrikanischen Klima auf diese Weise haltbarer machten. Eine vorkoloniale Tradition sind Mopane-Würmer, die im Norden von Südafrika gelegentlich in Restaurants angeboten werden. Bei diesen Tieren, die als Delikatesse gelten, handelt es sich um Raupen, die entweder in Erdnusssauce oder mit Zwiebeln, Tomaten und Chili gekocht werden. Aufgrund der asiatischen Einflüsse wird in der südafrikanischen Küche nicht mit Gewürzen gespart: Currymischungen, Pfeffer, Kurkuma oder Muskatnuss setzen südafrikanische Köche großzügig ein.

Typische Gerichte

Bobotie ist ein Gericht, das inzwischen auch über die Grenzen Südafrikas bekannt ist. Der Auflauf verbindet europäische mit polynesischen Einflüssen: Er ähnelt einem britischen Meat Pie, wird jedoch mit malayischen Gewürzen zubereitet. Für Bobotie wird Hackfleisch vom Rind oder Lamm mit Rosinen, getrockneten Aprikosen, Mandeln, Zwiebeln vermischt und im Ofen mit einer Kruste aus Eiern und Milch überbacken. Für Würze sorgen Knoblauch, Ingwer, Curry, Mangochutney und Kurkuma. Dazu essen die Südafrikaner gelben Reis und Sambals. Auch ein weiteres bekanntes südafrikanisches Gericht, Bredie, stammt aus der kapmalaiischen Küche. Dabei handelt es sich um einen Lammeintopf, der mit Tomaten und manchmal auch mit Kürbis lange geschmort wird. Das richtige Aroma erhält Bredie durch Zimt, Muskatnuss und Ingwer. Unverwechselbar schmeckt Bredie, wenn der Eintopf mit Waterblommetjies, den Blüten einer speziellen Seerosenart, zubereitet wird.

Gastronomie

In Kapstadt an der Waterfront liegen viele attraktive Restaurants
In Kapstadt an der Waterfront liegen viele attraktive Restaurants
© www.dein-suedafrika.de

Südafrika bietet vom Familienrestaurant über abenteuerliches Street Food bis zum Gourmetrestaurant eine breite Palette an Restaurants. Besonders in den Städten finden sich zahlreiche Locations, die eine unkomplizierte, nicht allzu schwere Küche anbieten. Europäische und südafrikanische Küchentraditionen werden dort munter gemischt. Die Gäste essen Salate, Pasta und Burger, welche zubereitet mit Straußenfleisch, südafrikanischem Fisch wie dem Kingklip oder Springbock, einen südafrikanischen Touch aufweisen. Für seine gemütliche Atmosphäre und eine schmackhafte Bistroküche bekannt ist beispielsweise das Societi Bistro in Kapstadt. Auf der Karte stehen Klassiker wie Caesar Salad, Spaghetti Carbonara oder Lammhaxe mit geschmortem Gemüse und Kartoffelpüree. Wer möchte, kann auch Fisch aus der Kapregion oder einen Straußenburger essen. Einen wunderschönen Ausblick auf den Hafen bieten die Restaurants an der Waterfront in Kapstadt. Steaks, Wildspezialitäten wie Krokodil und leckere Cocktails gibt es im City Grill Steak House an der Waterfront. In Bientangs Cave nahe Hermanus können die Gäste Fisch sowie Meeresfrüchte essen und gleichzeitig Wale beobachten.

Lachsforelle aus dem königlichen Hochland Lesothos mit Tintenfischtinte im Le Quartier Français
Lachsforelle aus dem königlichen Hochland Lesothos mit Tintenfischtinte im Le Quartier Français
© Le Quartier Français

Die südafrikanische Gourmetküche entwickelt sich zurzeit in eine spannende Richtung. Das wohl beste südafrikanische Restaurant ist das Tasting Room im Hotel Le Quartier Français in Franschhoek. Spitzenköchin Margot Janse vermählt in ihrem Restaurant die französische mit der südafrikanischen Küche. Da Franschhoek mitten in den Winelands liegt, sollten Besucher unbedingt einen Abstecher zu den zahlreichen Weingütern in der Nachbarschaft machen. Auch in Stellenbosch sind weinliebende Gourmets gut aufgehoben. Hier können Sie im Rust en Vrede, einem Weingut mit angeschlossenem Restaurant, schlemmen und Weine verkosten. Nachdem Starkoch David Higgs das vielfach ausgezeichnete Restaurant verlassen hat, darf man gespannt sein, welche Akzente sein Nachfolger John Shuttleworth wohl setzen wird. Gerichte wie "Wachtel und Feige, geschmorter Speck, Ziegenmilch, Pistaziensahne und eingelegtes Rote Bete-Püree" machen Lust auf mehr.

Kalifornien, Malaysia, Dubai − das sind die Stationen von Starköchin Nancy Kinchela. Nun begeistert die Australierin seit Kurzem als Küchenchefin im Saxon Boutique Hotel in Johannesburg die südafrikanische Foodszene. Ihr Stil lässt sich am besten als klassisch mit Augenzwinkern beschreiben. Übernachtungsgäste können sich auf eines der besten südafrikanischen Boutique Hotels freuen. Auch wo sich Zebra und Flusspferd "Gute Nacht" sagen, im Letamo Wildlife Estate, müssen Südafrika Besucher nicht auf hochwertige Küche verzichten. Im kleinen Hotel Forum Homini residiert eines der besten südafrikanischen Restaurants, das "Roots": Küchenchef Allistaire Lawrence ist bekannt für seine Küche mit afrikanischen Akzenten. "Springbock-Tortellini mit Pastinaken-Püree und gebratenem Wurzelgemüse" oder "Sous vide-Hühnchen mit geräucherter Tomatenmarmelade, Gnocchi und Ananassalat" sind nur zwei seiner zahlreichen Spezialitäten.

Afrikanisch essen...

Wer die Pfade der gehobenen südafrikanischen Küche verlassen möchte, geht am besten auf eine Township-Tour, auf der Sie unter anderem die afrikanische Küche kennenlernen können. Zum Beispiel können Sie deftige Gerichte wie Schafsköpfe probieren. Wenn Sie die traditionellen Mopane-Würmer kosten möchten, ist das Restaurant Gramadoelas in Kapstadt die richtige Adresse. Weitere typische Gerichte sind Mogodu, Ochsenkutteln, und Umngqusho. Bei diesem Gericht, das Nelson Mandelas Lieblingsgericht sein soll, handelt es sich um geschmorte Rinderhaxe mit Bohnen und Mais. Weniger deftig hingegen ist das Essen im Baobab Café in Pretoria. Edel angerichtet kommen hier Springbock Carpaccio, Afrikanische Lammkeule und Xai Xai-Hühnchen mit Peri Peri-Hühnchen auf den Tisch.

Zulu-Frauen im Lesedi Cultural Village
Zulu-Frauen im Lesedi Cultural Village
© Lesdi Cultural Village

Falls Sie an einem kulinarischen Streifzug durch ganz Afrika interessiert sind, dürfen Sie das Lekgotla in Johannesburg nicht verpassen. Die Auswahl reicht von äthiopischem Brot über Koteletts vom Karoo Lamm bis zu gegrillten mosambikanischen Riesengarnelen mit Zitronenbutter und Erdnusssauce. Nicht nur südafrikanisches Essen, sondern auch die Kultur der Stämme erwartet Besucher im Lesedi Cultural Village. Zulu, Ndebele und andere ethnische Gruppen leben in dem Dorf und präsentieren ihre Kultur. Im dorfeigenen Restaurant Nyama Choma können Besucher neben dem obligatorischen Wildangebot auch viele traditionell zubereitete vegetarische Beilagen wie den Maisbrei Mielie Pap oder Grüne Bohnen mit Zwiebeln probieren.

Südafrikanische Getränke

In der Kapregion, wie hier im Weingut Zevenwacht, wird besonders viel Wein angebaut
In der Kapregion, wie hier im Weingut Zevenwacht, wird besonders viel Wein angebaut
© Zevenwacht Wine Estate

Südafrika hat sich aufgrund seiner fruchtigen, starken Weine inzwischen zu einem beliebten Weinland entwickelt. Die Europäer brachten den Weinbau schon vor etwa 300 Jahren nach Südafrika. Angebaut wird der Wein fast ausschließlich in der Provinz Westkap nahe der Küste. Dank des mediterranen Klimas zeichnen sich südafrikanische Weine durch Fruchtigkeit und einen hohen Alkoholgehalt aus. Besonders beliebte Rebsorten sind bei den Rotweinen der Cabernet Sauvignon und der Shiraz sowie der autochthone südafrikanische Pinotage, der 1924 aus Pinot Noir und Cinsault gezüchtet wurde. Unter den Weißweinen stehen Chenin Blanc und Sauvignon Blanc hoch im Kurs. Nach dem Essen bietet sich ein südafrikanischer Sherry oder ein Amarula Cream, ein milchiger Likör aus den Früchten des Marulabaumes an. Ein außergewöhnliches Weinerlebnis in der Wildnis können Gäste in der Singita Ebony Lodge erleben. Dort können Sie nicht nur zur Safaritour starten, sondern auch mit einem Sommelier außergewöhnliche Weine verkosten und kaufen.

Rooibos-Tee hat eine typisch rötliche Färbung
Rooibos-Tee hat eine typisch rötliche Färbung
© Liv friis-larsen

Sehr ursprünglich und nur mit etwas Glück erhältlich sind die einheimischen Biere aus Mais, Sorghum oder Hirse. In KwaZulu-Natal gibt es sogar eine Bier-Straße, wo Sie Brauereien wie beispielsweise die Zululand Brewing Company besichtigen können. Ein weiteres typisch südafrikanisches Getränk ist Rooibos-Tee. Beim Tee vom Rotbusch handelt es sich eigentlich um ein Kraut. Die Blätter, die erst durch die Fermentierung nach der Ernte ihre rötliche Färbung annehmen, werden in Südafrika traditionell mit Milch und Honig genossen. Unfermentiert ist der Tee als Grüner Rooibostee bekannt. Während der rote Rooibostee weich und süßlich schmeckt, weist die grüne Sorte ein mildes, leicht grasähnliches Aroma auf.

Südafrika für Genießer

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