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Trockenfrüchte: Wissenswertes

Hier erfahren Sie, was Dörrobst eigentlich ausmacht und was in ihm steckt. Wir sagen Ihnen auch, warum gerade bei Aprikosen Aussehen nicht alles ist und wie Sie Trockenobst ganz einfach selbst herstellen können.

Was ist Trockenobst?

Trockenobst: leckere Vielfalt
Trockenobst: leckere Vielfalt
© Luigi Guarino

Bei Trockenfrüchten, die auch als Misch- oder Dörrobst bekannt sind, handelt es sich um reife, gesäuberte Früchte, denen bis auf einen Restwassergehalt von 18 bis 25 Prozent die Feuchtigkeit entzogen wird. Dieser Dehydrationsvorgang kann auf verschiedene Arten geschehen. Wenn das Klima es zulässt, ist eine Trocknung durch Luft und Sonne möglich. Andernfalls wird Trockenobst häufig in speziellen Trocknungsapparaten hergestellt. Gleichzeitig wird bei diesem Prozess Bakterien und Mikroorganismen der Nährboden entzogen. Somit ist Dörrobst besonders lange haltbar. In der Regel können Sie es gut verpackt mehrere Monate aufbewahren.

Die wohl bekannteste Variante von Trockenobst sind die Rosinen. In den letzten Jahren haben aber auch viele andere Sorten an Popularität gewonnen. Als Snack oder zum Verfeinern von Süßspeisen aber auch Hauptgerichten dienen zum Beispiel getrocknete Aprikosen.

In Form von Tapas und in Kombination mit Speck trifft man häufig auf die sehr süßen Datteln. Ähnlich bekannt sind getrocknete Feigen, die sich durch ihre kernige Beschaffenheit auszeichnen. Cranberries sind beliebte Trockenfrüchte, die aus den USA zu uns gekommen sind.

In Reformhäusern, Biogeschäften, aber auch in vielen Supermärkten erhält man inzwischen eine große Auswahl an Trockenobst. Dazu zählen auch getrocknete Äpfel, Bananen, Pfirsiche, Mangos, Papayas, Pflaumen, Ananas oder sogar Erdbeeren, Birnen und Kiwis.

Was steckt drin?

Wie bereits erwähnt, haben die getrockneten Früchte ein sehr viel niedrigeren Wassergehalt als ihre frischen Pendants. Das und die Tatsache, dass beim Dörren der Zuckergehalt verhältnismäßig stark ansteigt, führen dazu, dass Trockenobst besonders lange lagerfähig ist.

Leider gehen während der Herstellung die meisten der enthaltenen Vitamine verloren. Mineralstoffe hingegen bleiben erhalten.

Vielleicht haben Sie schon einmal bemerkt, dass sich bei den einzelnen Sorten große Farbunterschiede auftun können. Ein gutes Beispiel dafür sind die getrockneten Aprikosen. Während einige Exemplare orange leuchten, sind andere eher fahl und bräunlich. Das liegt daran, dass das Dörrgut häufig mit Schwefel behandelt wird, um die ursprüngliche Farbe zu bewahren. Optisch sind sie dann zwar ansprechender, vom gesundheitlichen Gesichtspunkt sind aber eher die ungeschwefelten Früchte zu empfehlen und auch der Geschmack ist bei unbehandelten Produkten authentischer und intensiver.

Eine annehmbare Alternative zum Schwefeln bietet die Behandlung mit Vitamin C. Dieser Vorgang erhält ebenfalls die ursprüngliche Farbe des Obstes, jedoch bei weitem nicht so lange wie Schwefel.

Zwar hat Trockenobst einen deutlich höheren Energiegehalt als frische Früchte, gegenüber den meisten anderen Süßigkeiten sind sie aber relativ kalorienarm und eine gesündere Alternative für den nächsten Heißhunger.

Selber trocknen

Äpfel eignen sich prima zum heimischen Dörren
Äpfel eignen sich prima zum heimischen Dörren
© net_efekt

Wenn Sie absolut sicher gehen möchten, dass weder Schwefel noch andere Konservierungsstoffe in Ihrem Dörrobst enthalten sind, können Sie es auch zu Hause selbst zubereiten.

Die einfachste Methode ist die Trocknung an der Luft. Allerdings ist dieses Verfahren natürlich stark klimaabhängig. Bei warmen Temperaturen über 30 Grad Celsius und einer geringen Luftfeuchtigkeit können Sie zum Beispiel Apfel- oder Birnenscheiben mit genügend Abstand auf Fäden ziehen und im Freien aufhängen. Direkte Sonneneinstrahlung beschleunigt den Vorgang, jedoch bringt sie auch einen höheren Vitaminverlust mit sich. Bei einer Trocknung im Freien sollten Sie das Dörrgut über Nacht in die Wohnung holen. Nachts wird die Luft feuchter und der Trocknungsprozess gehemmt. Alternativ eignet sich ein luftiger Dachboden.

Die einfachste Methode für den Hausgebrauch ist die Trocknung im Backofen. Die Früchte sollten in Scheiben geschnitten, falls nötig geschält und entkernt und mit ausreichend Abstand auf ein mit Backpapier ausgelegtes Rost verteilt werden. Stellen Sie den Backofen auf etwa 50 bis 60 Grad Celsius. Der Dörrvorgang dauert dann - je nach Obstsorte und Größe der Stücke - mehrere Stunden oder sogar über Nacht. Es empfiehlt sich außerdem, die Backofentür etwas offen stehen zu lassen, damit Feuchtigkeit entweichen kann. Fertig sind die Trockenfrüchte, wenn sie eine elastische, lederartige Konsistenz angenommen haben und auf Druck nachgeben. Es sollten keine feuchten Stellen mehr vorhanden sein, damit eine lange Haltbarkeit gewährleistet ist.

Zugegebenermaßen ist die Dörrobst-Herstellung mit dem Backofen nicht gerade energiesparend. Wenn Sie öfter Trockenobst herstellen möchten, kann es sich lohnen, einen kleinen Dörrapparat für zu Hause anzuschaffen.

Tipp: Wenn Sie Apfelringe zubereiten möchten, sollten diese vor dem Backen etwa zehn Minuten in etwas Wasser mit Zitronensaft eingelegt werden. So verhindern Sie, dass sich die Äpfel zu stark braun verfärben.