Jüngste Umfragen haben ergeben, dass sich fast die Hälfte aller deutschen Weintrinker im Supermarkt eindeckt. Die Beliebtheit liegt zum einen an den günstigen Preisen und zum anderen ist es Bequemlichkeit.
In Supermärkten kümmert sich allerdings kaum jemand so richtig um die sachgemäße Lagerung der Weine. Nehmen Sie also niemals die Flasche, die offensichtlich schon lange (Staubschicht!) direkt unter der Beleuchtung steht. Ihr Inhalt schmeckt bestimmt nicht mehr. Greifen Sie einen frischen von unten aus dem Fach oder Karton.
Auch der Jahrgang muss stimmen. Altlasten kann der Händler selbst trinken. Einen mehr als zwei Jahre alten Rosé oder Weißwein sollten Sie lieber stehen lassen. Die Roten dürfen gern zwei, drei Jahre älter sein.
Falls Sie unschlüssig sind, welcher der richtige Tropfen für Sie ist, können Sie nach dem Mehrheitsprinzip vorgehen. Nehmen Sie das, was die anderen kaufen, da sind Sie auf der sicheren Seite. Auf gar keinen Fall sollten Sie Weine mitnehmen, von denen noch viele – es sei denn, es ist gerade frisch eingeräumt worden – im Fach stehen. Das sind Ladenhüter! Nehmen Sie im Supermarkt auch bei den Roten lieber den jeweils jüngeren Jahrgang – ganz im Gegensatz zum Fachhandel, wo von professioneller Lagerung ausgegangen werden kann.
In Supermärkten geht es anonym zu, klar. Aber dennoch sollten Sie nicht klein beigeben, wenn ein Wein schlecht ist. Damit ist nicht gemeint, dass er einfach nicht Ihrem Geschmack entspricht, sondern, dass er tatsächlich ungenießbar ist. Tragen Sie den Wein zurück und beschweren Sie sich. Denken Sie deshalb daran, immer den Kassenbon mitzunehmen und ihn aufzubewahren, falls Sie den Wein nicht gleich trinken
Nachmittags gekauft, abends getrunken? Das ist okay! Tests haben ergeben, dass es den meisten Weinen nichts ausmacht, wenn sie durchgeschüttelt werden. Aber Achtung, die Temperatur muss stimmen. Für Weißwein gibt es spezielle Kühlmanschetten (z.B. im Weinladen). Sie werden aus dem Tiefkühlfach genommen und kühlen den Wein in kürzester Zeit.