Riesling aus Rheinhessen: genussvoll und vielseitig
In den letzten 20 Jahren hat sich die in Rheinhessen mit Riesling bestockte Rebfläche mehr als verdoppelt: Waren es 1990 noch über 1.800 ha, sind es heute rund 3.890. Damit ist Riesling in Rheinhessen mit gut 14% der Anbaufläche die inzwischen zweitwichtigste Rebsorte, direkt nach Müller-Thurgau (rund 16%).
Riesling wächst am besten in relativ kühlem Klima, braucht aber geschützte Lagen. Optimale Anbaubedingungen findet die weiße Traubensorte in Rheinhessen an den Hängen des Rheintals, zum Beispiel am Roten Hang in Nierstein oder am Scharlachberg in Bingen, sowie in Bodenheim, Oppenheim und Dienheim. Dort entstehen Weine mit vielfältiger Aromatik, mit Zitrus- und Pfirsichduft und mineralischen Noten, die einige Jahre in der Flasche reifen können.
Die kompakten Trauben mit den kleinen Beeren brauchen ein Klima mit einer möglichst langen Vegetationsperiode, um die optimale Reife zu erreichen. Nur dann kann sich ihr herrliches Aroma herausbilden. Eine weitere Besonderheit des Rieslings ist die Vielfalt der daraus gekelterten Weine, die sich nicht zuletzt durch die Bandbreite der Süßegrade ergibt. Halbtrockene oder liebliche Weine weisen eine deutlichen Restsüße auf und haben einen vergleichsweise geringen Alkoholgehalt von unter zehn Volumenprozent. Sind die Weine durchgegoren, also trocken, haben sie einen Alkoholgehalt von 12 Volumenprozent und mehr. Riesling gibt es als fruchtigen Gutswein, als vollsüßen Eiswein oder auch als edle Trockenbeerenauslese. Als Gegenspieler zur Süße dient dem Riesling seine relativ hohe Säure. Das macht die Weine geschmacklich so interessant und ist auch der Grund, warum sich Riesling hervorragend zu Sekt verarbeiten lässt.
Allgemeiner Weincharakter:
-grünlich-gelb bis helles Goldgelb
-dezenter Duft nach Apfel. Pfirsich oder Aprikose
-säurebetont, meist leicht bis mittelkräftig
Das schmeckt zu Riesling:
leichte Speisen wie gedünsteter Fisch und Geflügel, mildes Gemüse wie Spargel, fruchtige Desserts