Eigentlich hört es sich sehr einfach an. Whisky wird aus Getreide gemacht und lagert in Eichen- oder Sherryfässern. Ein Blick auf das Etikett einer Whisky-Flasche zeigt: Die Sache scheint wesentlich komplizierter zu sein, denn hinter „Single Malt“ oder „Blend Rye“ muss sich doch Information verbergen. Verwirrung stiftet zunächst die Schreibweise: Whisky oder Whiskey? Generell gilt: Irische und amerikanische Produkte schreiben sich mit –ey, alle anderen heißen Whisky. Darüber hinaus wird schottischer Whisky auch Scotch genannt.
Was kommt in den Whisky?
Bei der Namensgebung wird zunächst nach den verwendeten Getreidesorten unterschieden. Malt Whisky ist aus ausschließlich gemälzter Gerste, Grain Whisky aus überwiegend Mais oder Weizen, Rye Whisky hauptsächlich aus Roggen und Corn Whisky vor allem aus Mais. Daneben steht der Bourbon Whisky, bei dem Bourbon ursprünglich eine Herkunftsbezeichnung war, nun aber einen Whisky bezeichnet, der hauptsächlich aus Mais hergestellt wurde und in neu ausgekohlten Fässern gereift ist.
Der Herstellungsprozess
Der Ablauf der Herstellung ist beim Whisky entscheidend: Das Getreide wird zunächst gemälzt, die Malz anschließend getrocknet. Hier soll übrigens das Geheimnis des Scotch, des schottischen Whiskys liegen, dessen Malz über Torffeuern geröstet wird, was dem Whisky einen rauchigen Geschmack gibt. Auf das Mälzen folgt die Gärung mit Wasser, wobei die Wasserqualität einen enormen Einfluss auf den Geschmack des Whiskys hat, sowohl Mineralien- als auch Kalkgehalt sind entscheidend. Früher wurde deshalb der Standort für eine Whisky Brennerei in erster Linie nach den umliegenden Quellen gewählt. Nach dem Gären schließlich wird der Whisky in den typischen kupfernen Brennblasen gebrannt, wobei es auch hier sehr unterschiedliche Methoden gibt. Beim kontinuierlichen Brennen wird der Whisky nur einmal gebrannt, beim diskontinuierlichen dagegen zwei- oder dreimal.
Die Lagerung und Abfüllung
Nach der Destillation muss der Whisky reifen. Da der Whisky mitunter sehr lange Zeit (zwischen 10 und 15 Jahren) in den Fässern verbringt, ist die Wahl des Reifefasses enorm wichtig; sie hat großen Einfluss auf den Whisky-Geschmack. Meistens werden Eichenfässer verwendet, in denen vorher schon Sherry oder anderer Whisky gelagert wurde. Neben der Fassbeschaffenheit ist es außerdem wichtig, wo das Fass gelagert wird. Die klimatischen Bedingungen, eventuelle Temperaturschwankungen und die Luftfeuchtigkeit tragen zur Geschmacksbildung eines Whiskys bei. Nach Jahren des Reifens wird der Whisky mit Wasser auf Trinkstärke gebracht und in Flaschen abgefüllt. Ein Single oder Straight bezeichnet einen Whisky, der nur aus einer einzigen Brennerei stammt. Ein Blended Whisky dagegen wurde aus bis zu 50 verschiedenen Whiskys aus mehreren Whisky-Brennereien verschnitten.
Der Whisky-Genuss
Festzuhalten ist: Die Whisky-Herstellung scheint eine Wissenschaft für sich zu sein. Hinter dem goldfarbenen Getränk steckt jede Menge Arbeit, Können und Wissen - was viele gute Whiskys sehr teuer macht. Vor allem Single Whiskys, die ja nicht auf die Aromen und geschmacklichen Stärken anderer Brennereien zurückgreifen können, sind meistens echte Edelprodukte und zum Mixen viel zu schade. Ihr volles Aromenspektrum können sie am besten pur, bei Zimmertemperatur und in einem speziellen, tulpenförmigen Glas, dem Nosing-Glas, entfalten. Andere Produkte werden gern im Tumbler getrunken, ein kurzes, breites Glas mit dickem Boden, das genug Platz für Eis bietet. An der Bar wird Whisky außerdem als Cocktail serviert: Der Manhattan oder der Whisky Sour sind echte Klassiker, und auch Whisky–Cola wird gern getrunken.