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Wie macht man... Pie

In ihrer Zeit als Köchin in Florida begann Hege Marie Köster, sich für eine urbritische Spezialität zu begeistern, die es in unzähligen Varianten gab: den Pie. Längst experimentiert sie gekonnt mit pikanten und süßen Füllungen ebenso wie mit Verzierungen - und verrät ihre besten Tricks!

Inhaltsverzeichnis

Pie erinnert an ein gefülltes Nest. Sein Inhalt: Überraschend - wie das Nest einer diebischen Elster. So erklärt sich auch der Begriff, der sich vom englischen magpie, zu deutsch Elster, ableitet.

Das Original aus England hat immer einen Deckel. In Amerika laufen Pies übrigens auch ohne Teigdeckel unter dieser Bezeichnung. In Großbritannien heißen sie dagegen Tarte oder Flan.

Dieser Pie duftet lecker nach herzhaftem Rinderragout
Dieser Pie duftet lecker nach herzhaftem Rinderragout
© Jorma Gottwald
»e&t«-Köchin Hege Marie Köster
»e&t«-Köchin Hege Marie Köster
© Jorma Gottwald

Hege Marie Köster zeigt Schritt für Schritt, wie Sie den Pie zubereiten und präsentiert Ihnen zwei ihrer Lieblingsvarianten.

»e&t«-Köchin Hege Marie Köster: "In den USA wurde ich zum Pie-Backen inspiriert. Besonders faszinierte mich die endlose Vielfalt an leckeren Füllungen."

Grundrezept: Pie-Teig

Zutaten - für 1 Pie

• 250 g Butter (kalt) • 400 g Mehl • Salz • 1 Ei (Kl.M) • 1 Tl Essig

Die Grundzutaten

Mit wenigen Zutaten können Sie einen einfachen Pie-Teig zubereiten
Mit wenigen Zutaten können Sie einen einfachen Pie-Teig zubereiten
© Jorma Gottwald

Für den Pie-Teig benötigen Sie kalte Butter, Mehl, Salz, ein Ei und etwas Essig.

Gut zu wissen: Essig lockert ähnlich wie Backpulver den Teig, ist dabei aber nicht ganz so stark.

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Schritt 1: Teig herstellen

Die kalten Zutaten sorgen für die typisch mürbe Konsistenz des Teigs
Die kalten Zutaten sorgen für die typisch mürbe Konsistenz des Teigs
© Jorma Gottwald

Butter würfeln und kalt stellen. Mehl, 1 gute Prise Salz, Ei, Essig und 5 El eiskaltes Wasser in den Blitzhacker geben. Butterwürfel zugeben und 30 Sekunden krümelig mixen.

Tipp: Durch das Zerkleinern verteilt sich die Butter später gut im Teig.

Schritt 2: Teig kneten

Den Teig zügig glatt kneten
Den Teig zügig glatt kneten
© Jorma Gottwald

Den krümeligen Teig auf der Arbeitsfläche mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten. Dabei möglichst zügig arbeiten, sodass der Teig nicht warm wird.

Schritt 3: Teig teilen und kalt stellen

Zum Kaltstellen den Teig in Klarsichtfolie wickeln
Zum Kaltstellen den Teig in Klarsichtfolie wickeln
© Jorma Gottwald

Teig in 2 Portionen teilen (1/3 und 2/3), in Klarsichtfolie wickeln und 1 Stunde kalt stellen.

Tipp: Die Teigkugeln flach drücken, so lassen sie sich später einfacher ausrollen.

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Rindfleisch-Pie

Dieser Pie duftet lecker nach herzhaftem Rinderragout
Dieser Pie duftet lecker nach herzhaftem Rinderragout
© Jorma Gottwald

Zutaten - für 6 Portionen

• 1 El Butterschmalz • 1 kg Rindergulasch (aus der Wade) • 1 Gemüsezwiebel • 500 g Möhren • 2-3 El Currypulver • Salz • Pfeffer • 300 g TK-Erbsen • 1 Grundrezept für 1 Pie-Teig (Rezept oben) • 1 Ei (Kl.M)

Außerdem: • Pie-Form (28 Ø) • Butter und Mehl zum Bearbeiten • Ausstecher (z.B. Blatt)

Schritt 1: Füllung zubereiten und Teig vorbereiten

Den Teig von innen nach außen zu einem Kreis ausrollen
Den Teig von innen nach außen zu einem Kreis ausrollen
© Jorma Gottwald

Für die Füllung Schmalz in einem Schmortopf erhitzen. Fleisch darin rundherum bei starker Hitze hellbraun braten. Zwiebel würfeln. Möhren schälen und würfeln. Zwiebeln und Möhren zum Fleisch geben, 3-4 Minuten unter Rühren braten. Mit Curry bestäuben, Pulver kurz anschwitzen. Mit 200 ml Wasser ablöschen, salzen und pfeffern. Zugedeckt 2 bis 2,5 Stunden bei mittlerer Hitze schmoren lassen.

Den Pie-Teig wie oben beschrieben vorbereiten. Das große Teigstück auf der bemehlten Arbeitsfläche von innen nach außen gleichmäßig zu einem Kreis (32 cm Ø) ausrollen.

Schritt 2: Teig in die Form geben

Am Rand darf der Teig etwas überstehen
Am Rand darf der Teig etwas überstehen
© Jorma Gottwald

Die Pie-Form (28 cm Ø) fetten und den Teig hineingeben. Die Ränder mit den Fingern gut in die Ecken drücken.

Schritt 3: Teig einstechen

Der Teig darf über den Rand der Form gehen
Der Teig darf über den Rand der Form gehen
© Jorma Gottwald

Den Boden mehrmals mit einer Gabel einstechen und leicht mit Mehl bestäuben. Das Mehl bindet die Füllung beim Backen und verhindert, dass der Boden aufweicht.

Schritt 4: Pie mit Deckel verschließen

Durch die Löcher kann der Dampf beim Backen entweichen
Durch die Löcher kann der Dampf beim Backen entweichen
© Jorma Gottwald

Für die Füllung die Erbsen in das Gulasch rühren. Fleisch in einem Sieb abtropfen lassen, dabei den Sud auffangen, beiseitestellen. Fleisch in die Pie-Form füllen. Glatt streichen.

Für den Pie-Deckel den restlichen Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche zu einem Kreis (30 cm Ø) ausrollen. Aus dem Teig mittig mehrere Formen (z.B. Blätter) ausstechen und beiseitelegen.

Ei verquirlen. Pie-Rand mit etwas Ei bestreichen. Deckel vorsichtig auf die Pie-Form legen und mit den Fingern am Rand festdrücken.

Tipp: Löcher im Deckel werden Kamine genannt, weil der Dampf beim Backen daraus entweicht.

Schritt 5: Pie mit Teigblättern verzieren und backen

Teigblätter mit verquirltem Ei bestreichen
Teigblätter mit verquirltem Ei bestreichen
© Jorma Gottwald

Den überstehenden Teig wegschneiden. Ausgestochene Teigblätter mit Ei bestreichen. Mit der bestrichenen Seite nach unten auf den Deckel legen.

Pie im vorgeheizten Backofen auf dem Rost auf dem Ofenboden bei 220 Grad (Gas 4, Umluft 200 Grad) 25 Minuten backen. Temperatur auf 200 Grad reduzieren und auf der 2. Schiene von unten weitere 20 Minuten backen.

In Hülle und Fülle

Dieser Pie duftet lecker nach herzhaftem Rinderragout
Dieser Pie duftet lecker nach herzhaftem Rinderragout
© Jorma Gottwald

Eine Prise Orient: Unter blättrigem Teig schmort Curry-Rinderragout mit Möhren. Servieren Sie dazu den aufgefangenen Sud.

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Kürbis-Pie

Kürbispie wird auch in Deutschland immer beliebter
Kürbispie wird auch in Deutschland immer beliebter
© Jorma Gottwald

Zutaten - für 12 Portionen

• 1 kg Flaschenkürbis (ersatzweise Butternusskürbis) • 1 Vanilleschote • 200 g Butter (weich, in Würfel) • 160 g Zucker • 4 Eier (Kl.M) • 1/2 Tl Zimt • 1 Msp. Muskat (frisch gerieben) • Salz • 330 ml Konditorsahne (35 % Fett) • 1 Grundrezept für 1 Pie-Teig (siehe oben)

Außerdem: • Pie-Form (28 Ø) • Butter und Mehl zum Bearbeiten

Schritt 1: Teig und Füllung vorbereiten

Den Teig von innen nach außen zu einem Kreis ausrollen
Den Teig von innen nach außen zu einem Kreis ausrollen
© Jorma Gottwald

Für die Füllung den Kürbis halbieren, entkernen und die Schnittflächen mit einer Gabel mehrmals einstechen. Kürbis mit den Schnittflächen nach oben auf einem Backblech im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad (Gas 3, Umluft 160 Grad) 1 - 1:10 Stunden weich garen. Lauwarm abküh- len lassen.

Vanilleschote längs halbieren und das Mark herauskratzen. 400 g Kürbisfleisch aus der Schale löffeln und mit Vanillemark, Butter, Zucker, 3 Eiern, Zimt, Muskat, 1 Prise Salz und 70 ml Sahne in der Küchenmaschine sehr fein pürieren.

Den Pie-Teig wie oben beschrieben vorbereiten. Das große Teigstück auf der bemehlten Arbeitsfläche zu einem Kreis (32 cm Ø) ausrollen.

Schritt 2: Teig in die Form geben

Der Teig darf über den Rand der Form gehen
Der Teig darf über den Rand der Form gehen
© Jorma Gottwald

Pie-Form (28 cm Ø) fetten. Den Teig hineingeben und gut in die Ecken drücken. Boden mehrmals mit einer Gabel einstechen und leicht mit Mehl bestäuben.

Schritt 3: Teigstränge ausschneiden

Mit einem scharfen Messer gleichmäßig dicke Stränge schneiden
Mit einem scharfen Messer gleichmäßig dicke Stränge schneiden
© Jorma Gottwald

Den restlichen Teig

Schritt 4: Teigstränge flechten

Beim Flechten der Teigstränge vorsichtig und zügig arbeiten
Beim Flechten der Teigstränge vorsichtig und zügig arbeiten
© Jorma Gottwald

Je drei dünne Streifen miteinander zu Zöpfen flechten. Dazu jeweils den äußersten Strang zur Mitte hinführen.

Tipp: Beim Verzieren des Pies sollte der Teig schön kalt sein. So lässt er sich einfach und nach Lust und Laune zuschneiden, bewegen, flechten und ausstechen.

Schritt 5: Pie füllen und verzieren

Zwischen den Teigsträngen Abstand halten, damit später auch die Kürbisfüllung zu sehen ist
Zwischen den Teigsträngen Abstand halten, damit später auch die Kürbisfüllung zu sehen ist
© Jorma Gottwald

Die Füllung in den Pie gießen und den Rand mit Ei bestreichen. Die vorbereiteten Teigstreifen nach Belieben und Gefallen auf den gefüllten Pie legen.

Schritt 6: Pie backen

Die Enden der Teigstränge mit den Fingern fest in den Pie-Rand drücken und fixieren
Die Enden der Teigstränge mit den Fingern fest in den Pie-Rand drücken und fixieren
© Jorma Gottwald

Den Teig mit den Fingern am Rand festkneifen. Überstehenden Teig mit dem Messer entfernen.

Pie im vorgeheizten Backofen auf dem Rost auf dem Ofenboden bei 220 Grad (Gas 4, Umluft 200 Grad) 25 Minuten backen. Temperatur auf 200 Grad reduzieren und auf der 2. Schiene von unten weitere 20 Minuten backen. In der Form auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.

Die restliche Sahne aufschlagen und zum Pie servieren.

Einmal süß, bitte!

Kürbispie wird auch in Deutschland immer beliebter
Kürbispie wird auch in Deutschland immer beliebter
© Jorma Gottwald

Kürbis eignet sich hervorragend als Zutat für diesen süßen Pie. Verspielte Verzierungen geben ihm einen individuellen Touch.

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